Hamburg . Nach der Entlassung von Vorstandschef Jürgen Schachler fürchten Kritiker, dass die Salzgitter AG zuschlägt.

Wer auf der A255 von Süden Richtung Hamburger Innenstadt fährt, sieht kurz vor den Norderelbbrücken auf der rechten Seite das Werk des Kupferherstellers Aurubis. Auf der Fassade der größten Produktionshalle steht in blauen Leuchtbuchstaben das Firmenmotto: „Metals for progress“ (Metalle für den Fortschritt). Bis vor einem knappen Jahr stand dort „Our copper for your life“ (Unser Kupfer für Ihr Leben). Es ist der sichtbare Ausdruck dafür, dass sich Europas größter Kupferhersteller breiter aufstellen und verstärkt auch andere zukunftsträchtige Metalle gewinnen und verkaufen will.

Der Mitte 2016 angetretene Vorstandschef Jürgen Schachler hatte diese Vision entwickelt und vorangetrieben. Doch der Aufsichtsrat stoppte am Mittwoch den wohl wichtigsten Baustein der Strategie, das Projekt FCM (Full Complex Metallurgy) und damit Investitionen von mehr als 300 Millionen Euro. Mehr noch: Schachler musste wenige Tage vor Ende seines Vertrags vorzeitig gehen. Wie geht es nun weiter bei Aurubis?, Was bedeutet die Entscheidung für das Hamburger Stammwerk? Das Abendblatt beantwortet die wichtigsten Fragen.