Wirtschaft

Nach Marathonsitzung: Umbau der Handelskammer gestoppt

Martin Kopp
Die Handelskammer

Die Handelskammer

Foto: Imago/Oliver Hardt

Die Restrukturierung der Kammer wird nicht mehr vollzogen. Sorge der Plenumsmitglieder vor weiterer Spaltung.

Hamburg.  Die Handelskammer Hamburg wird nicht weiter restrukturiert. In einer Marathonsitzung folgte das Plenum am Donnerstag dem Antrag mehrerer Plenumsmitglieder und kippte den Reorganisationsprozess, auf den man sich noch im Mai 2018 verständigt hatte. Für eine Reorganisation des Hauptamtes, die die Gesamtinteressensvertretung als zentrale Aufgabe in den Mittelpunkt stellt, sei „ein breiter Konsens aller Beteiligten In Haupt- und Ehrenamt notwendig. Diesen gibt es nicht“, hieß es in dem Antrag. Notwendige Stellenbesetzungen seien durchzuführen. Mit der inhaltlichen Ausrichtung der Kammer müsse sich nach den Kammerwahlen 2020 das neue Plenum befassen.

Am Ende war die Abstimmung extrem knapp. 23 Plenarier stimmten für den Antrag, 22 dagegen. „Wir sind halb in einer alten Struktur und halb in einer neuen. Dieser Schwebezustand geht nicht“, hatte der Unternehmer Henning Brauer in der vorherigen Diskussion angemahnt und für die Strukturreform plädiert. „Es geht nicht um einen Personalabbau, sondern darum die Handelskammer zukunftsfähig aufzustellen“, unterstützte ihn der Plenarier Paul Holstein.

Gefahr, dass die Spaltung in der Kammer vorangetrieben wird

Die knappe Mehrheit des Plenums sah in der Fortsetzung des Prozess aber die Gefahr, dass die Spaltung in der Kammer vorangetrieben wird.

„Die Mitarbeiter sehen eine massive Schwächung der Kammer, unzählige Leistungsträger sind aus der Handelskammer gedrängt worden, das Ehrenamt ist gespaltener denn je. Es wurden Mitgliedsbeiträge in Millionenhöhe verschleudert und die Handelskammer ist handlungsunfähig geworden“, kritisierte Haspa-Geschäftsführer Niels Pirck, einer der Antragsteller. „Die unsäglichen Reorganisationspläne müssen ausgesetzt werden.“

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