Hamburg. Marion Ballier hat Namen wie Aurubis, Macan oder Lanxess entwickelt. Der Job ist eine Mischung aus Intuition und Handwerk.

Als Marion Ballier sieben Jahre alt war, schenkte ihre Mutter ihr das Spiel „Wer würfelt Worte“. Darin waren zehn Buchstaben-Würfel. Lauter As, Es, Os aber auch G, W und Z. Sieger war, wer am schnellsten das längste Wort aus den zufälligen Buchstabenkombinationen legen konnte. Marion Ballier hat oft gewonnen. Das ist ziemlich lange her. Die Ecken der Pappschachtel sind abgestoßen, die Bildchen von Kindern mit akkuratem Scheitel darauf verblasst. Aber das Spiel steht bis heute in ihrem Bücherregal. „Die Buchstaben lassen einen nicht los“, sagt die Hamburgerin.

Es wirkt so, was habe sie über den Satz länger nachgedacht. Worte sind ihr Geschäft. Seit 25 Jahren entwickelt Marion Ballier Namen für Firmen, Marken und Produkte. Wie viele ihrer Wortschöpfungen in Gebrauch sind, kann sie nicht sagen. Aber es gibt in Deutschland wohl kaum jemand, der sie nicht schon mal gehört hat. Sie schuf Markenbegriffe wie den Macan von Porsche und steckt hinter Lanxess, einer Abspaltung des Chemiekonzerns Bayer. Sie gab dem – inzwischen eingestellten – Streichkäse Créamo einen Namen, der Bio-Brause Flüx und die Bezahl-App Kwitt.