Hamburg. Hamburgs ehemaliger Emittent von Schiffsfonds muss rund eine Million Euro zahlen. Gerichte kritisieren mangelnde Risiko-Aufklärung.

Die Schatten der Vergangenheit sind lang. Während sich die Hamburger Lloyd Fonds AG als bankenunabhängiger Vermögensverwalter neu ausrichten will, hat sie immer wieder mit den Folgen als Emittent von Schiffsfonds zu kämpfen. Das Unternehmen legte bis 2008 rund 70 Schiffsfonds auf. Das Landgericht Hamburg sprach jetzt einem Ehepaar Schadenersatz von insgesamt 120.000 Euro zu. Das Ehepaar hatte sich im Oktober 2008 mit je 59.000 Euro an dem Schiffsfonds Thira Sea beteiligt, der im Mai 2014 in die Insolvenz geschlittert war.

Das Gericht rechtfertigte den Schadenersatz „wegen Verletzung vorvertraglicher Aufklärungspflichten“ im Zusammenhang mit der Beteiligung an dem Schiffsfonds, wie es im Urteil heißt (Az.: 321 O 10/18). Es geht um eine unzureichende Aufklärung über Risiken im Fondsprospekt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. „Ich gehe davon aus, dass Lloyd Fonds in Berufung gehen wird“, sagt Petra Brockmann von Hahn Rechtsanwälte, die das Urteil erwirkt hat. „Aber wir sind zuversichtlich, dass auch das Oberlandesgericht unserer Argumentation folgen wird“, sagt Brockmann.