Washington. Piloten sollen vor Schwachstellen bei der Boeing 737 MAX gewarnt haben. Ethiopian Airlines lässt Flugschreiber untersuchen.

Die Aufklärung der zweiten Flugkatastrophe binnen weniger Monate mit einer Boeing-Passagiermaschine vom Typ 737 MAX 8 durch die US-Regierung wirft zunehmend Fragen auf. Im Mittelpunkt steht die staatliche Flugaufsichtsbehörde FAA. Und deren Nähe zum Hersteller Boeing, die auch Präsident Donald Trump nachgesagt wird. Laut US-Medien hatten Piloten nach der ersten Katastrophe in Indonesien im Oktober 2018 mit 189 Toten (Lion Air) in Branchenforen erhebliche Schwachstellen bei der Handhabung des MCAS-Systems geltend gemacht.

Dabei handelt es sich vereinfacht gesagt um ein Korrektur-Tool, das in der Startphase automatisch die Nase des Flugzeugs senkt oder hebt, um einen Strömungsabriss zu verhindern. Insbesondere die Bedienungsanleitungen dafür seien „kriminell unzureichend“, heißt es an einer Stelle. Vertreter von Boeing und FAA konnten sich aber dem Vernehmen nach bis Ende vergangenen Jahres nicht über den Umfang der Nachrüstung einigen – auch bedingt durch den von Trump kurz vor Weihnachten inszenierten Regierungsstillstand.