Hamburg. Florian Braun modernisiert das Traditionsgeschäft für Luxusmode – und sieht den Neuen Wall optimistisch.

Es ist natürlich kein Zufall, dass Dior direkt am Eingang präsentiert wird. Direkt gegenüber steht sorgfältig drapiert eine Handtasche des französischen Designlabels Céline. Wer das Modehaus Unger durch die hohen Glastüren betritt, kennt die Klassiker genau wie die Must-Haves der aktuellen Saison. Ein junges Paar lässt sich eine Abendtasche zeigen, vor einem Spiegel probiert eine Frau einen Cashmere-Pullover.

Ein paar Schritte weiter gibt es Neues aus den Kollektionen von Valentino, Chloé oder Saint Laurent. Guter Geschmack mag für jeden etwas anders sein. Aber Luxus definiert sich in der Welt der Mode immer auch über die großen Marken. Unger hat sie alle. Naja, sehr viele und einige – wie Dior – auch exklusiv in Hamburg. Während rundherum lauter auf Hochglanz polierte, austauschbare Shops großer Edellabels eingezogen sind, ist das Traditionshaus einer der letzten unabhängigen Einzelhändler am Neuen Wall. Erst vor einigen Tagen hat der Herrenausstatter Ladage & Oelke angekündigt, den angestammten Standort an Hamburgs Nobelmeile zu verlassen.