Hamburg. Fast 70 Jahre lang war der Wälzer ein Schaufenster in die bunte Warenwelt. Nun endet ein Stück Wirtschaftsgeschichte.
Hamburg
Das Ende einer Ära: Der letzte Otto-Katalog ist gedruckt
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Von Hanna-Lotte Mikuteit
Kinderbekleidung wurden nicht fotografiert sondern gezeichnet (Abbildung aus dem Jahr 1962). Hintergrund waren die Arbeitsbestimmungen, die Minderjährigen nur eine Stunde täglich vor der Kamera erlaubten.
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Technik haben Otto-Kunden schon immer gern bestellt, auch wegen der Möglichkeit zur Ratenzahlung. Insgesamt sind heute mehr als drei Millionen Produkte erhältlich, davon sind 1000 im Katalog.
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Die Startauflage des ersten Otto-Katalogs erschien 1950, ein Jahr nach der Gründung, in 300 handgebundenen Exemplaren. Auf 14 Seiten mit eingeklebten Fotos präsentierte der Werner Otto Versandhandel mit Sitz in Hamburg-Schnelsen 28 Paar Schuhe.
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Die Kunst der Katalogmacher ist Millimeterarbeit. Intern rangelten die Produktmanager um Farbseiten (hier aus dem Jahr 1959) und eine gute Plazierung ihrer Artikel, am besten ist bis heute die hintere Umschlagseite.
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Sie war das „Biest“ Alexis Colby aus der US-Serie Denver-Clan: Als Joan Collins 1987 Otto-Titelmodell wurde, war das Medienthema.
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Es folgten weitere Promis wie die Models Claudia Schiffer und Heidi Klum oder Sängerin Nena.
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Der dickste Otto-Katalog erschien nach der Wiedervereinigung Deutschlands um die Jahrtausendwende mit 1200 Seiten und einer Auflage von 10 Millionen (hier eine Abbildung von 1999). Seitdem ist die Zahl der gedruckten Exemplare ständig gesunken und lag zuletzt im niedrigen Millionenbereich.
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Der eine hält lässig eine rauchende Zigarette in der Hand, der andere könnte sich gleich einen Drink genehmigen. Was heute undenkbar ist, war 1962 die perfekte Kulisse für den gepflegten Mann in Sakko, Hemd und Hut.
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Models hießen noch Mannequins, Minirock und Flowerpower, die Modetrends der Saison (hier aus dem Jahr 1968) waren bei Otto zu besichtigen. In der DDR war der Katalog begehrte Schmugglerware. Die trendbewusste DDR-Bürgerin nutzte das Druckwerk als Anleitung und schneiderten Kleider, Blusen und Röcke nach.
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Michael Otto präsentiert 2005 sichtlich stolz den Versandhauskatalog.
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