Kein Durchbruch im Gipfel – Porsche steigt aus Diesel aus
Abgas-Affäre
Kein Durchbruch im Gipfel – Porsche steigt aus Diesel aus
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In mehreren deutschen Städten werden Zonen markiert, in denen ältere Dieselfahrzeuge nicht fahren dürfen.
Foto: Ina Fassbender / dpa
Bisher hatte die Autoindustrie Hardware-Nachrüstungen für ältere Dieselautos abgelehnt. Nun steht diese Option aber zur Diskussion.
Berlin.
Das Spitzentreffen von Bund und Autobranche zum Kampf gegen die Luftverschmutzung und drohende Fahrverbote hat keinen Durchbruch gebracht. Die deutschen Autobauer und die Koalition wollen nach Angaben des Branchenverbandes VDA aber auch Hardware-Nachrüstungen an älteren Dieselautos ausloten.
„Es wird in dieser Woche weitere Gespräche innerhalb der Bundesregierung geben, ebenso seitens des Verkehrsministeriums mit den Herstellern“, sagte Verkehrsminister Andreas Scheuer am Sonntagabend. „Wir sind heute einen Riesenschritt vorangekommen.“
Drohende Fahrverbote erhöhten Handlungsdruck
Man habe auch über eine mögliche Nachrüstung älterer Diesel mit Katalysatoren gesprochen. Oberste Priorität habe für ihn aber weiter die Erneuerung der Diesel-Flotte. „Bis Ende der Woche soll eine Konkretisierung der Maßnahmen und Pläne über die Gesamtthematik erfolgen.“
Die Hersteller lehnten bisher Hardware-Nachrüstungen ab. Auch in der Koalition sind Umbauten an Diesel-Motoren umstritten. Zuletzt aber war der Druck unter anderem auf Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und die Industrie gewachsen – auch wegen drohender weiterer Fahrverbote in Folge zu hoher Luftverschmutzung.
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Porsche gibt Diesel-Produktion auf
Porsche hatte wegen der Debatte am Sonntag bereits angekündigt, künftig keine Diesel mehr zu produzieren. Für die Marke sei diese Form des Antriebs ohnehin nicht entscheidend. Man wolle auf Benziner, Hybrid und ab 2019 auch auf Elektro-Anrieb setzen. Für die Stickoxid (NOx)-Belastung in den Städten sind zum erheblichen Teil Diesel-PKW verantwortlich.
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Eine Nachrüstung mit Katalysatoren würde je nach Fahrzeug um die 3000 Euro kosten. Die Finanzierung ist noch unklar. Darüber hinaus geht es auch um rechtliche Probleme. Laut Scheuer käme nur eine Nachrüstung für maximal zwei Millionen Diesel der Euro-5-Norm überhaupt technisch infrage.
Scheuer will daher eher mit Umtauschprämien der Industrie für neue, saubere Autos das Problem lösen. Kein Fahrer kann zudem zur Nachrüstung gezwungen werden. Das Auto wird mehr Sprit verbrauchen und weniger Leistung haben. Umweltministerin Svenja Schulze hält dies ebenso wie der ADAC und Umweltverbände dennoch für einen guten Weg.
Schulze: Automobilindustrie muss die Hardware-Nachrüstung von Dieselfahrzeugen finanzieren
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