Seattle. Alexa war nur ein erster Schritt: Wie die Zukunft des vernetzten Zuhauses aussehen kann, hat Amazon am Donnerstag in Seattle demonstriert – und damit ordentlich Druck auf die Konkurrenten Google und Apple ausgeübt.
Denn der Konzern stellte nicht nur diverse Weiterentwicklungen für die Assistenzsoftware vor, auch Haushaltsgeräte wie Mikrowellen lernen jetzt sprechen. Hier die angekündigten Neuheiten im Überblick:
• Alarmanlage Guard
Das System wird es zunächst nur in den USA geben. Die Alarmanlage soll zum Beispiel anspringen, wenn sie hört, dass ein Fenster eingeschlagen wurde. Dafür kann sie auf die Mikrofone von Echo-Lautsprechern in verschiedenen Räumen zurückgreifen.

• Echo Input
Als neue Hardware stellte Amazon ein Gerät mit dem Namen Echo Input vor, das Alexa in Lautsprecher anderer Anbieter bringen wird.
• Subwoofer
Ein weiteres neues Produkt ist ein Subwoofer von Amazon, der den für ihren Klang oft kritisierten Echo-Lautsprechern einen satteren Bass verpassen soll. Für andere Lautsprecher-Hersteller richtete Amazon zudem neue Schnittstellen ein, mit deren Hilfe sie ihre Geräte in verschiedenen Räumen zusammenschalten können.
• Sprechende Mikrowelle
Neben einer vernetzten Steckdose gibt es direkt von Amazon zunächst in den USA eine sprechende Mikrowelle und eine vernetzte Wanduhr, die mehrere Timer anzeigen kann. Die Mikrowelle kann nicht nur Sprachbefehle zur Zubereitung von Produkten entgegennehmen (etwa: „Alexa, koche eine Kartoffel“), sondern auch Popcorn bei Amazon nachbestellen.

• Alexa Auto und Festplatten-Recorder
Neben einer kleinen Alexa-Box fürs Autos bringt Amazon in den USA auch einen vernetzten Festplatten-Recorder heraus, der direkt Fernsehprogramme aufzeichnen und in verschiedenen Räumen verfügbar machen kann. Fernseher-Hersteller bekommen dafür neue Schnittstellen angeboten, als ein erster Partner wurde Sony bekanntgegeben.
Deutsche Alexa-Version trinkt am liebsten Weißbier
Zugleich entwickelt Amazon Alexa weiter. Sie solle mehr Persönlichkeit bekommen und werde künftig unter anderem stärker mit eigenen Ansichten versehen, kündigte der Chef des Gerätegeschäfts, Dave Limp, an. So sei ihr Lieblingsbier in den USA Pilsner – und in Deutschland Weißbier. Außerdem werde Alexa zum Beispiel in Amazons Echo-Lautsprechern zurückflüstern, wenn man sie flüsternd anspricht.
Um die Nutzung von Alexa natürlicher zu machen, wird die Software künftig eigenständig Informationen aus verbundenen Anwendungen anderer Firmen herausfischen. Fragt man zum Beispiel, wie man einen Fleck aus dem Hemd herauskriegt, könne Alexa entsprechende Informationen aus der App eines Waschmittel-Herstellers vorlesen, erläuterte Limp.
Amazon hatte mit den Echo-Geräten und Alexa die Kategorie smarter Lautsprecher mit digitalen Assistenten an Bord etabliert. Inzwischen ist es ein hart umkämpfter Markt. So versucht Google, seinen Assistant in eigenen und fremden Lautsprechern in den Markt zu bringen. Und Apple brachte vor einigen Monaten den Lautsprecher HomePod mit seiner Assistentin Siri auf den Markt.

(dpa/cho)
Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Wirtschaft