Köln

Rewe rechnet sich gute Chancen gegen Amazon aus

| Lesedauer: 2 Minuten

Supermarktkette investiert Milliarden, um Onlinehändler und Discounter abzuwehren

Köln.  Die Handelsgruppe Rewe will im kommenden Jahr mehr als zwei Milliarden Euro in die Modernisierung ihres Angebots und die Qualifikation der Mitarbeiter investieren. Der Handelskonzern reagiere damit auf die großen Herausforderungen in der Branche, sagte der neue Rewe-Chef Lionel Souque dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Dazu gehörten der Verdrängungswettbewerb durch die Discounter Aldi und Lidl und die wachsende Konkurrenz aus dem Internet.

Sehr ernst nimmt Souque, der seit etwas mehr als 100 Tagen Vorstandsvorsitzender ist, die Herausforderung durch den Internetgiganten Amazon. Doch habe Rewe durchaus Chancen, sich gegen den US-Konzern zu behaupten. „Technologisch werden wir nie besser sein als Amazon, aber bei frischen Lebensmitteln haben wir deutlich mehr Erfahrung und Kompetenz.“ Auch Amazon habe inzwischen gemerkt, dass die Lebensmittellieferung nicht so einfach sei. Selbst in den USA und in Großbritannien halte sich Amazons Erfolg in diesem Bereich bislang in Grenzen. Der Rewe-Chef räumte gleichzeitig ein: „Auch wir machen keinen Gewinn mit unserem Lieferservice und werden das über Jahre nicht tun.“ Doch seien solche Online-Angebote inzwischen ein wichtiger Service, den die Kunden erwarteten. Neben Amazon sieht Souque auch die Lebensmittel-Lieferdienste wie Foodora und Lieferando als Konkurrenten. „Wenn jemand dort eine Pizza bestellt, kauft er sie nicht mehr bei Rewe ein.“ Durch die Investitionsoffensive will er Kunden mehr frische Produkte, mehr Beratung und mehr regionale Produkte anbieten. Auch Gastronomie-Angebote wie Sushi sollen eine größere Rolle spielen. Das hat allerdings seinen Preis. Die Investitionen dürften das Ergebnis belasten. „Unser Gewinn war in den vergangenen Jahren mit etwa 500 Millionen Euro immer relativ stabil. Dieses Jahr wird es etwas schlechter sein, und nächstes Jahr wird auch nicht viel besser“, sagte Souque. Dabei laufen die Geschäfte eigentlich gut. „In den Supermärkten liegen wir fünf Prozent über dem Vorjahr, bei Penny drei Prozent.“

( dpa )

Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Wirtschaft