Hamburg

Hapag-Lloyd holt sich frisches Geld für Schuldenabbau

Hamburg. Nach dem Zusammenschluss mit der United Arab Shipping Company (UASC) holt sich die Hamburger Linienreederei Hapag-Lloyd frisches Geld vom Kapitalmarkt. Diese Kapitalerhöhung war bei der Fusion Ende Mai vereinbart worden und soll rund 352 Millionen Euro in die Kasse spülen. Der Löwenanteil des erwarteten Bruttoerlöses soll in den Schuldenabbau fließen, wie das Unternehmen am Donnerstag in Hamburg bekräftigte.

Bei der Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht sollen gut 11,72 Millionen neue Aktien für 30 Euro das Stück angeboten werden, teilte die im SDax notierte Hapag-Lloyd mit. Aktionäre mit Bezugsrecht können dabei für je 14 Hapag-Aktien, die sie halten, eine neue dazu erwerben. Sollten sich nicht genügend Käufer finden, werde die Kapitalmaßnahme durch die Hapag-Hauptgesellschafter der chilenischen Reederei CSAV, dem Logistik-Unternehmer Klaus-Michael Kühne sowie den Haupteignern der bisherigen UASC, Qatar Holding Germany und der Public Investment Fund aus Saudi Arabien, in ihrer Gesamthöhe abgesichert. Die Bezugsfrist für die Aktionäre werde voraussichtlich am 2. Oktober beginnen und am 16. Oktober enden, kündigte Hapag-Lloyd weiter an.

Kühne hatte jüngst gesagt, dass er sich stärker bei Hapag-Lloyd engagieren wolle. Es wird deshalb erwartet, dass er zukauft. Dagegen dürfte die Stadt ihre Beteiligung kaum ausweiten. Sie hält derzeit noch 14,9 Prozent an Hapag-Lloyd. Die Aktie des Unternehmens brach im vorbörslichen Handel kurz ein, konnte den Börsentag aber wieder mit Gewinn abschließen und stand bei 36,60. Die Hamburger Privatbank Berenberg hatte kürzlich sogar ein Kursziel von 37 Euro errechnet. Nach dem Zusammenschluss mit UASC drücken Hapag-Lloyd 7,3 Milliarden Euro Schulden, die Unternehmenschef Rolf Habben Jansen durch die Kapitalerhöhung mindern will.

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