Frankfurt/Main. Deutschlands führende Unternehmen haben ihre Gewinne in den ersten neun Monaten des Jahres trotz Umsatzeinbußen auf einen neuen Höchststand geschraubt. Die 100 umsatzstärksten börsennotierten Firmen steigerten ihren operativen Gewinn (Ebit) gemessen am Vorjahreszeitraum um 24 Prozent auf insgesamt 89,5 Milliarden Euro, wie das Beratungsunternehmen EY am Montag mitteilte. Dies sei ein Rekord für die ersten drei Quartale eines Jahres.
Zwar fielen die Gesamtumsätze laut der Analyse um 2,7 Prozent auf 1,2 Billionen Euro. Grund für diese relativ schwache Entwicklung seien starke Umsatzeinbußen bei Energieversorgern (minus 14 Prozent) und Chemieunternehmen (minus 16 Prozent) gewesen. Doch dank Effizienzzuwächsen blieb bei den Firmen mehr davon als Gewinn hängen. So kletterte die durchschnittliche Marge von 5,9 auf 7,4 Prozent. Verantwortlich für das starke Gewinnplus seien ferner Ergebnissprünge bei Großkonzernen, sagte Mathieu Meyer, Mitglied der EY-Geschäftsführung. Zudem hatte es im Vorjahr einen Gewinnrückgang gegeben, daher lag die Messlatte für die Firmen nun niedriger. Banken, Versicherungen und Beteiligungsgesellschaften wurden in der Studie nicht berücksichtigt.
Drei der vier gewinnträchtigsten Konzerne Deutschlands seien Autohersteller: Daimler liege mit 9,4 Milliarden Euro vor Volkswagen (8,7 Milliarden Euro), der Deutschen Telekom (8,3 Milliarden Euro) und BMW (7,6 Milliarden Euro). Auch bei den Erlösen gaben die Autobauer den Ton an. Trotz der verhaltenen Umsatzentwicklung stockten zwei Drittel der Top-Unternehmen ihre Belegschaft auf. Insgesamt beschäftigten sie zum 30. September 2016 rund 4,84 Millionen Menschen – das waren 1,9 Prozent mehr als im Vorjahr.
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