Luftfahrt

Vom Hamburg Airport zu fliegen ist am billigsten

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Wolfgang Horch
Hamburgs Flughafenchef Michael Eggenschwiler lockt immer mehr Billigflieger in die Hansestadt

Hamburgs Flughafenchef Michael Eggenschwiler lockt immer mehr Billigflieger in die Hansestadt

Foto: Andreas Laible

Im Vergleich der fünf größten deutschen Airports geht Fuhlsbüttel als Sieger hervor. Frankfurt und München deutlich teurer.

Hamburg.  Wer günstig in den Urlaub abheben will, hat dafür in der Hansestadt sehr große Chancen. Hamburg Airport ist Sieger bei einem Preisvergleich zwischen den fünf größten deutschen Flughäfen des Internetportals Check24. Im Schnitt zahlten Reisende für 15 ausgewählte Strecken 254 Euro für ein Hin- und Rückflugticket. Damit waren diese Verbindungen aus Hamburg immerhin 19 Prozent günstiger als vom größten deutschen Flughafen Frankfurt aus.

Hamburgs Flughafenchef Michael Eggenschwiler freut sich über den Sieg. Hamburg biete eine große Auswahl an Zielen und Fluggesellschaften und damit auch Preismodellen. „Mit unserem Angebot ,Preiswert ab Hamburg‘ ermöglichen wir allen Norddeutschen, dem gesteigerten Bedürfnis nach Mobilität nachzukommen und machen das Flugzeug immer mehr zum alltäglichen Transportmittel.“

Am teuersten waren laut der Check24-Studie die beiden größten deutschen Drehkreuze. Passagiere zahlten von Frankfurt durchschnittlich 313 Euro, von München aus 286 Euro. Die beiden Standorte seien Heimflughäfen für die Lufthansa, die dort ein großes Angebot an Nonstop-Zielen unterhalte, sagt der Hamburger Luftfahrtexperte Cord Schellenberg: „Das müssen die Kunden ein Stück mitbezahlen.“ Für Preissensible seien kleinere, unabhängige Flughäfen am attraktivsten. Düsseldorf (273 Euro), Berlin (263 Euro) mit den beiden Flughäfen Schönefeld und Tegel sowie Fuhlsbüttel schneiden entsprechend besser ab.

„Hamburg hat ein dichtes Netz von unabhängigen Fluglinien“, sagt Schellenberg. Gleich für fünf Ziele boten Airlines von Hamburg aus die niedrigsten Preise im Test an. Dazu zählen die innereuropäischen Verbindungen nach Lissabon, London, Malaga und Madrid. „In der Branche heißt es: Richtig Wettbewerb herrscht, wenn drei Airlines auf einer Strecke konkurrieren“, sagt Schellenberg. Das ist bei all diesen Zielen der Fall. Mit einer Ausnahme: Lissabon wird direkt nur von der portugiesischen Airline TAP angeflogen – und von Ryanair. Die irische Billigfluglinie weitet ihr Angebot aus Hamburg zurzeit deutlich aus. Seit dem Winterflugplan sind auch Malaga und Madrid im Flugplan. Es sei möglich, dass Konkurrenten wie Germanwings, Air Berlin oder Norwegian bereits im Vorgriff auf die neue Konkurrenz Preise senkten, um Kunden zu binden, sagt Schellenberg. Check24 untersuchte die Buchungen in den vergangenen zwölf Monaten bis Ende Oktober über die eigene Homepage. Insgesamt sei es eine fünfstellige Zahl an Flügen gewesen.

Selbst bei einem Langstreckenziel (mit Umsteigen) war eine Verbindung aus Hamburg die günstigste. Für die US-Küstenstadt Miami mussten im Schnitt ab Fuhlsbüttel 587 Euro gezahlt werden. Das waren 82 Euro weniger als von Frankfurt aus. Den letzten Platz belegt Hamburg bei Flügen nach Antal­ya (223 Euro), Istanbul (217 Euro) sowie New York (688 Euro).

Allein United biete eine Direktverbindung von Fuhlsbüttel in die US-Metropole an. „Dieses Premiumangebot muss der Kunde bezahlen“, sagt Schellenberg. In Berlin herrsche mehr Wettbewerb, dort starten Passagiere im Schnitt 129 Euro günstiger nach New York. Den geringsten Preisunterschied gab es bei Flügen nach Mallorca. Die Ticketpreise lagen zwischen 226 und 242 Euro und damit nur knapp sieben Prozent auseinander. Schellenberg: „Die Strecke fliegen mehrere Anbieter, es herrscht absoluter Preisdruck.“

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