London. Die britische Großbank HSBC hat sich bei ihrer Kundschaft per Zeitungsanzeige für die Beihilfe zur Steuervermeidung bei ihrer Schweizer Private-Banking-Tochter entschuldigt. Im mehreren britischen Sonntagszeitungen erschien eine ganzseitige Annonce mit einem offenen Brief von Vorstandschef Stuart Gulliver. „Ich möchte versichern, dass unsere Schweizer Geschäfte komplett überarbeitet worden sind“, schrieb der Bankmanager.

Ein Insider hatte den Steuerbehörden Informationen zugespielt. Daraus wurde deutlich, dass Zehntausende von HSBC-Kunden aus 150 Ländern an den Finanzbehörden ihrer Staaten vorbei Geld in die Schweiz geschafft hatten. Inzwischen abgeschlossene Fälle aus zwölf Staaten summierten sich allein auf Nachzahlungen und Strafgelder im Wert von einer Milliarde Euro. Der Skandal führte in mehreren Ländern zu heftigen Debatten über die Regulierung der Finanzmärkte. HSBC hat nach eigenen Angaben 70 Prozent der Konten in der Schweiz geschlossen.