Mehrere Hundert Beschäftigte sollen das Projekt voranbringen

Frankfurt. Nach Google arbeitet jetzt auch der Technologiegigant Apple an fahrerlosen Elektroautos. Dabei gehe es nicht nur um die Entwicklung von Software oder einzelner Komponenten, sondern um den Bau des kompletten Fahrzeugs, sagte eine mit den Plänen des iPhone-Herstellers vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. „Es scheint so, dass Apple nur wenig Hilfe von Autobauern will.“ Das „Wall Street Journal“ berichtete am Sonnabend unter Berufung auf einen Insider, bis zur endgültigen Umsetzung des Projekts werde es noch Jahre dauern. Dabei sei noch nicht sicher, ob Apple seine Autopläne auch durchziehe.

Apple bietet bereits die Software CarPlay an, mit der Fahrer ihre iPhone-Adressbücher aufrufen, telefonieren oder ihren Anrufbeantworter abhören können, ohne dabei die Hände vom Steuer zu nehmen. Google forscht schon länger an selbst fahrenden Autos und will seine Entwicklung vorantreiben. Nach Informationen von Reuters zielt Apple vor allem auf die komplexe Software, die selbst fahrende Autos benötigen. Statt auf Entwicklungspartner zu setzen, verfolgt der Konzern offenbar eher die Strategie, Experten anzuwerben. Dem WSJ zufolge hat Apple Fachleute für Fahrzeugtechnik und -design eingestellt, die in einer geheimen Anlage im Silicon Valley arbeiteten. Dort seien Hunderte Menschen beschäftigt. So sei der bisherige Chef der Entwicklungssparte von Mercedes-Benz im Silicon Valley, Johann Jungwirth, zu Apple gewechselt.

Auch die „Financial Times“ berichtete über ein geheimes Autoprojekt bei Apple. Der Zeitung zufolge leiten erfahrende Manager der iPhone-Sparte die Forschungen. Apple-Designer hätten sich regelmäßig mit Managern und Ingenieuren der Autobranche getroffen und teilweise versucht, diese abzuwerben. Mit einem Elektroauto würde Apple unter anderem dem Branchenpionier Tesla und BMW Konkurrenz machen. Viele Experten sagen diesen Fahrzeugen eine glänzende Zukunft voraus. Ein Apple-Sprecher in London bezeichnete die Medienberichte am Sonnabend als „Gerüchte und Spekulationen“. Weiter wollte er sich nicht äußern.

Auch bei der Entwicklung anderer Produkte wie der Apple Watch hat das Unternehmen auf Alleingänge statt auf gleichberechtigte Partnerschaften mit anderen gesetzt.