München. Die Deutsche Bahn will härter gegen Diebstahl und Vandalismus an den Fahrkartenautomaten vorgehen. Laut „Süddeutscher Zeitung“ will der Konzern in diesem Jahr rund tausend Automaten mit Farbpatronen ausstatten, die bei einem Diebstahlversuch explodieren. Wenn die Geldkassette im Automaten angestoßen oder geschüttelt werde, „platzt die Farbpatrone und spritzt mit hohem Druck eine nicht ablösbare Farbe auf die Geldscheine“, sagte der Sicherheitschef der Bahn, Gerd Neubeck. Das Geld sei dann „wertlos“, und der Aufbruch „sinnlos“.

Dem Bericht zufolge testet die Bahn das Verfahren bereits seit Anfang 2013 an wenigen Standorten. Mittelfristig solle etwa jeder zweite der bundesweit 7000 Automaten mit solchen Farbpatronen ausgerüstet werden, hieß es. Das bespritzte Geld sei dann zwar auch für den Konzern wertlos, jedoch liege der Schaden der Bahn bei diesen Taten ohnehin weniger in dem Diebstahl als in der Zerstörung der Automaten. Demnach kostet es 30.000 Euro, ein kaputtes Gerät zu ersetzen und aufzubauen. In den Automaten liege ohnehin wenig Geld, da die Geräte regelmäßig geleert würden und immer mehr Kunden bargeldlos zahlten. Insgesamt wurden im Jahr 2014 bundesweit 370 Automaten der Bahn aufgebrochen. Der Gesamtschaden betrug 6,7 Millionen Euro.

Am heutigen Mittwoch setzt die Bahn die Tarifverhandlungen mit der Lokführergewerkschaft GDL in Berlin fort. Vor dem Treffen hat die GDL dem Unternehmen einen eigenen Entwurf für einen künftigen Flächentarifvertrag vorgelegt, so ein GDL-Sprecher. Über den Inhalt wolle die Gewerkschaft erst heute sprechen.