Hamburg. Seit 20 Jahren ist Bettina D. aus Harburg Kundin der Postbank, hat dort ihr Girokonto. Da sie einen Gehaltseingang von mehr als 1000 Euro im Monat vorweisen kann, musste sie bisher keine Kontogebühren bezahlen. Doch das wird sich bald ändern. Am Donnerstag bekam sie wie viele andere Postbank-Kunden einen Brief, in dem ihr mitgeteilt wurde, dass sie vom 1. April an für jede Überweisung und jeden Scheck eine Gebühr (per Beleg) von 99 Cent zahlen muss. Die Telefonleitungen zum Kundencenter der Postbank standen nicht still, weil Kunden ihren Unmut über diese Geschäftspolitik der größten deutschen Privatkundenbank äußern wollten. Viele Anrufer kamen nicht zu einem Berater durch.

Postbank-Sprecher Ralf Palm begründet die Gebühr mit dem „niedrigen Zinsumfeld“ und dem großen Aufwand bei der Bearbeitung handschriftlich ausgefüllter Formulare. Die Kunden könnten allerdings weiter kostenlos ihre Überweisungen über das Internet tätigen oder in einem der Postbank-Finanzcenter gebührenfrei an einem Multifunktionsterminal einscannen. Kunden mit einem monatlichen Geldeingang von mindestens 4000 Euro (Giro extra plus) dürfen ihre handschriftlichen Überweisungen übrigens weiterhin kostenlos einreichen