Quickborn/Frankfurt. Die Comdirect-Kunden haben sich im vergangenen Jahr so handelsfreudig wie nie gezeigt. „2014 war das stärkste Tradingjahr in unserer Geschichte“, zog Finanzchef Holger Hohrein Bilanz. Gut elf Millionen Orders schoben den Provisionsüberschuss an und sorgten für Rekorderträge. Deshalb konnte die Commerzbank-Tochter ihren Vorsteuergewinn trotz der anhaltenden Zinsflaute auf 82,6 (Vorjahr: 80) Millionen Euro steigern. Sie übertraf damit die eigenen Planungen. Eigentlich hatte Hohrein wegen der höheren Werbekosten zum Jahresende eher mit einem leichten Gewinnrückgang gerechnet.

Comdirect ist die Onlinetochter der Commerzbank. Sie soll als eigene Marke erhalten bleiben, obwohl die Commerzbank derzeit auch ihr klassisches Privatkundengeschäft mit einem modernen Online-Auftritt auf Vordermann bringt. Inzwischen kommt Comdirect auf 2,9 Millionen Kunden und verwaltet ein Vermögen von 59 Milliarden Euro. Für Hohrein ist das aber noch nicht das Ende der Fahnenstange. Er will vor allem die Zahl der Girokonten, derzeit gut eine Million, weiter steigern und setzt darauf, dass der Rund-um-die-Uhr-Service zieht. „Die Bank der Zukunft passt gewissermaßen in jede Hosentasche – alles, immer, überall.“

Einen konkreten Ausblick für 2015 wollte Hohrein noch nicht wagen. Der Wertpapierhandel sei traditionell volatil und die niedrigen Zinsen blieben eine Herausforderung. Das Geheimnis, wer neuer Vorstandschef wird, gab Comdirect am Dienstag ebenfalls noch nicht preis. Hohrein rechnet mit einer „zeitnahen“ Entscheidung des Aufsichtsrats.