Hamburg/Stuttgart. Der Metallindustrie stehen umfangreiche Warnstreiks bevor. In mehreren Bundesländern hat die Gewerkschaft IG Metall zu Arbeitsniederlegungen ab Donnerstag um 0.00 Uhr aufgerufen, teilte eine Gewerkschaftssprecherin mit. Zu diesem Zeitpunkt endet die Friedenspflicht in der Metall- und Elektroindustrie.

In Berlin sind die rund 400 Beschäftigten der Nachtschicht im Mercedes-Benz-Werk in Marienfelde aufgerufen, ihre Arbeit am Donnerstag kurzzeitig niederzulegen. Zu Warnstreiks könnte es auch in Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen, Schleswig-Holstein und Niedersachsen kommen. In NRW hatte die Bezirksleitung angekündigt, Warnstreiks zu organisieren, falls die Arbeitgeber in der nächsten Runde am Dienstag kein „verhandlungsfähiges Angebot“ vorlegen.

Auch der Gewerkschaftsverband in Baden-Württemberg kündigte Warnstreiks an. „Nach ihren mageren Vorschlägen müssen sich die Arbeitgeber ab Donnerstag auf massive Warnstreiks einstellen“, erklärte IG-Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger. Nach dem Angebot der Arbeitgeber in Baden-Württemberg erklärte außerdem die IG Metall in den norddeutschen Bundesländern, „unmittelbar nach Ende der Friedenspflicht“ mit Warnstreiks zu reagieren, sollte ihr bis Mittwoch kein besseres Angebot gemacht werden.

Für die Tarifrunde 2015 verfolgt die größte deutsche Gewerkschaft im Westlichen drei wesentliche Ziele: Neben der Lohnerhöhung von 5,5 Prozent will die IG Metall für ihre Mitglieder zwei unterschiedliche Teilzeitregelungen durchsetzen. Zum einen soll die Altersteilzeit neu geregelt werden und zum anderen eine Bildungsteilzeit eingeführt werden.