Mutterkonzern GrandVision will bis zu 1,3 Milliarden Euro bei Anteilseignern einsammeln

Amsterdam/Hamburg. Der niederländische Apollo-Optik-Besitzer GrandVision will mit einem Börsengang insgesamt bis zu 1,3 Milliarden Euro einnehmen. Im Optimalfall sollen 23 Prozent der Anteile ab dem 6. Februar am Aktienmarkt in Amsterdam gehandelt werden, wie der weltgrößte Einzelhändler der Branche am Montag mitteilte. Der Rivale der Hamburger Optikerkette Fielmann werde dabei insgesamt mit bis zu 5,4 Milliarden Euro bewertet, hieß es. Damit liegt er Experten zufolge genau zwischen seinen beiden größten Konkurrenten Fielmann und dem italienischen Ray-Ban-Hersteller Luxottica.

Der deutsche Konzernchef Theo Kiesselbach will GrandVision mit dem Börsengang bekannter und für Fachkräfte attraktiver machen. Er hatte zuletzt auch Zukäufe ins Auge gefasst. Die Branche ist Analysten zufolge für Anleger interessant, weil sich die Online-Konkurrenz in Grenzen hält. Denn für den Kauf von Brillen oder Kontaktlinsen ist zumeist eine persönliche Beratung oder die Untersuchung eines Augenoptikers nötig.

GrandVision betreibt mehr als 5600 Läden in 43 Ländern in Europa, Lateinamerika und Asien. In den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres erwirtschaftete das Unternehmen bei einem Umsatz von 2,1 Milliarden Euro einen operativen Gewinn von 223 Millionen. Zunächst ist ein Aktienverkauf im Volumen von 893 Millionen bis zu 1,1 Milliarden Euro geplant. Mit einer Mehrzuteilungsoption kann dies bei großer Nachfrage auf bis zu 1,3 Milliarden Euro steigen. Die Aktien des Hamburger Konkurrenten Fielmann zeigen sich derweil in guter Verfassung. Seit Mitte Oktober legte der Kurs um mehr als 40 Prozent zu.