Irische Textilkette soll gegen Daten- und Arbeitsschutzrecht verstoßen haben. Zahlreiche Kontrollen

Berlin. Wegen mutmaßlicher Verstöße gegen den Daten- und Arbeitsschutz steht die irische Billigtextilkette Primark im Visier mehrerer deutscher Behörden. In Niedersachsen und Berlin prüften derzeit die Datenschutzbehörden die Videoüberwachung der Mitarbeiter, berichtete die „Welt am Sonntag“. „Primark hat in manchen Bereichen gegen das Datenschutzrecht verstoßen“, erklärte die niedersächsische Datenschutzbehörde demnach. Dem Bericht zufolge kontrollierten in fünf Bundesländern jüngst die für Arbeitsschutz zuständigen Aufsichtsbehörden Primark-Filialen, weil Mitarbeiter sich unter anderem über Lärm und Chemikalienausdünstungen aus den Kleidern beschwert hatten.

In Hessen habe es in den vergangenen beiden Wochen mehrere Kontrollen gegeben, in Nordrhein-Westfalen lasse das Arbeitsministerium derzeit Textilproben auf möglicherweise gesundheitsschädigende Ausdünstungen untersuchen. Primark mit Hauptsitz in Dublin bietet Kleidung zu extrem niedrigen Preisen an. Die Kette unterhält Läden in mehreren europäischen Ländern, auch in Deutschland. Im vergangenen Sommer war das Unternehmen wegen des Vorwurfs von Dumpinglöhnen in die Kritik geraten.