Hamburg. Der hoch verschuldete Energiekonzern RWE kann seine Hamburger Gas- und Ölfördertochter RWE Dea mit erheblicher Verzögerung nun doch verkaufen. Für fünf Milliarden Euro soll das Unternehmen Anfang März an den russischen Oligarchen Michail Fridman und die von ihm kontrollierte LetterOne-Gruppe gehen. Eigentlich waren 5,1 Milliarden Euro als Kaufpreis ausgehandelt worden, doch wegen der niedrigen Ölpreise musste RWE LetterOne einen Preisnachlass geben. Vor allem Großbritannien hatte sich gegen den Verkauf gestellt.

Im Zuge des Kriegs in der Ukraine fürchten die Briten weitere Sanktionen gegen Russland. Diese hätten dazu führen können, dass Öl- oder Gasfelder nahe der britischen Küste stillgelegt werden müssten, weil RWE Dea nach dem Verkauf in russischem Besitz ist. LetterOne will sich nun verpflichten, das britische Dea-Geschäft für mehrere Jahre getrennt von den restlichen RWE Dea-Aktivitäten zu führen.