Papier auf Siebenjahreshoch. Chef auch für 2015 optimistisch

Hamburg. Dank vieler neuer Produkte konnte Hamburgs einziger DAX-Konzern Beiersdorf auch im vergangenen Jahr seinen Umsatz steigern. Nominal kletterten die Erlöse nach vorläufigen Zahlen im Vergleich zum Vorjahr um 2,3 Prozent auf 6,29 Milliarden Euro. Organisch, also ohne Währungseffekte, wären sie sogar um 4,7 Prozent gewachsen. Doch dazu kam es nicht, weil der starke Euro in der ersten Jahreshälfte vor allem in Schwellenländern offenbar viele Verbraucher davon abhielt, die Hautpflegeprodukte aus Deutschland zu kaufen.

Beiersdorf-Chef Stefan F. Heidenreich ist dennoch sehr zufrieden. „Beiersdorf hat einen Grad an Stabilität und Stärke erreicht, der uns auch für 2015 positiv stimmt“, sagte er. Analysten trauen dem Konzern (Nivea, Eucerin, Labello) zu, weiter profitabel zu wachsen. „Mit starken Marken und einer gut gefüllten Produktpipeline dürfte Beiersdorf weitere Marktanteile gewinnen und damit schneller als die Wettbewerber wachsen“, urteilte DZ-Bank-Analyst Thomas Maul in einem Kommentar zur Lage des Unternehmens.

Heidenreich kam 2012 als Vorstand zu Beiersdorf, das mehrheitlich der Hamburger Familie Herz (Tchibo) gehört, und hat keine vier Monate später den Chefsessel übernommen. Mit seiner am Anfang proklamierten Strategie Blue Agenda hat er den Konzern umgekrempelt. Innovationen wurden schneller angetrieben als früher, Packungsgrößen verändert und modernisiert. Das ist zwar drei Jahre her, aber die Blue Agenda scheint immer noch gut zu funktionieren. Die bislang vorhergesagte Umsatzrendite für 2014 von 13 Prozent vor Steuern und Zinsen (Ebit) wird das das Unternehmen wohl problemlos einhalten.

Beide Geschäfte, Beiersdorf mit Hautpflege und die Tochter Tesa mit Klebstoffen haben 2014 zum Wachstum beigetragen. Während die Hautpflegesparte ihren Umsatz organisch um 4,8 Prozent erhöhte, legte die kleinere Klebstofftochter Tesa um 4,4 Prozent zu. Besonders stark wuchs das Kosmetikgeschäft in den Regionen Asien, Afrika und Australien sowie in Lateinamerika. Dagegen legte Beiersdorf auf dem Hauptmarkt in Westeuropa mit 1,5 Prozent nur leicht zu.

Die Börse honorierte die Zahlen. Zeitweilig stand der Aktienkurs auf einem Sieben-Jahreshoch. Gegen Abend notierte das Papier mit einem Plus von 4,58 Prozent bei 73,24 Euro. Den gesamten Geschäftsbericht legt das Unternehmen am 13. Februar vor.