Hamburg. Trotz des anhaltend niedrigen Zinsniveaus soll es bei der Sparda-Bank Hamburg keine Strafzinsen geben. „Ein negativer Kundenzins ist dauerhaft unverantwortlich und kontraproduktiv, weil er die Bargeld-Hortung fördert und mit dem Genossenschafts-Gedanken nur schwer vereinbar ist“, sagt Heinz Wings, der Vorstandsvorsitzende des Instituts.

Ungeachtet der niedrigen Zinsen nahmen die Einlagen der Bank im Jahr 2014 um 4,2 Prozent auf fast 2,8 Milliarden Euro zu, wobei sich die sogenannten Sichteinlagen – Guthaben ohne Kündigungsfrist wie etwa auf dem Girokonto – sogar um 12,1 Prozent auf 975,5 Millionen Euro erhöhten.

Zwar konnten rund 9500 neue Kunden geworben werden, unter Berücksichtigung von Abgängen blieb der Bestand mit 318.000 Kunden aber wie schon im Vorjahr praktisch konstant. „An teuren Kundengewinnungs-Aktionen beteiligen wir uns nicht mehr, das lohnt sich in der Niedrigzinsphase immer weniger“, erklärt Wings dazu. „Heute dauert es etwa fünf bis sechs Jahre, bis ein Girokonto-Kunde in die Profitabilität kommt, in Normalzinsphasen war das schon nach ein bis zwei Jahren der Fall.“

Vor diesem Hintergrund gewinnt das Kreditgeschäft für die Sparda-Bank Hamburg an Bedeutung. Ingesamt expandierte dieses Geschäft um 5,0 Prozent auf 1,65 Milliarden Euro. Dabei nahm das Volumen der Baufinanzierungen überdurchschnittlich stark um acht Prozent auf 1,35 Milliarden Euro zu. Jeder vierte Baufinanzierungsabschluss kam über externe Vermittler herein. Zudem hat das Institut Mitte 2014 die Zielgruppe um Wohnungsgenossenschaften erweitert. Durch deren höhere Losgrößen bei Baukrediten habe man die Kosten der Bearbeitung senken können, heißt es.

Der Bilanzgewinn der Genossenschaftsbank kletterte um 16,7 Prozent auf gut sieben Millionen Euro, und die Zahl der Vollzeitkräfte nahm im Vergleich zum Vorjahr um zwei auf 446 Beschäftigte zu.