Hamburg. Bernd Drouven, der amtierende Chef von Europas größter Kupferhütte Aurubis, wird spätestens Mitte September seinen Platz räumen. Drouven, der im vergangenen September als Aufsichtsratsmitglied an die Spitze des Konzerns berufen wurde, will wieder in das Kontrollgremium des Unternehmens zurückkehren. Er wurde nach dem überraschenden Ausscheiden des bisherigen Chefs Peter Willbrandt für maximal ein Jahr zum Vorstandsvorsitzenden befördert. Zwar könnte der Manager auch über den September hinaus an der Spitze von Europas größter Kupferhütte bleiben, aber im Gegenzug müsste er sein Mandat im Aufsichtsrat aufgeben. Und das wolle er nicht, sagte Drouven in einem Interview mit der Aurubis-Mitarbeiterzeitschrift. Mitte September wird der Manager 60 Jahre alt.

Der Finanzfachmann kennt das Hamburger Unternehmen gut, von Mitte Januar 2008 bis Ende 2011 stand er selbst als Vorstandsvorsitzender an der Aurubis-Spitze. Danach verabschiedete er sich überraschend ins Privatleben. Offenbar waren sich Drouven und der Großaktionär Preussag mit seinem Vorstandsvorsitzenden Hans Jörg Fuhrmann nicht einig über den künftigen Kurs der Kupferhütte.

Drouven und Willbrandt sind nicht die Einzigen, die in den vergangenen Jahren kurzfristig abgesetzt wurden. Der langjährige Chef Werner Marnette nahm im November 2007 seinen Hut, nachdem es ein Zerwürfnis mit dem Kontrollgremium gegeben hatte. Nun muss der Personalausschuss des Aufsichtsgremiums schnell einen Nachfolger für Drouven finden. Das dürfte nicht einfach werden, denn Manager, die sich rund um das Geschäft mit Kupfer auskennen, gibt es nur wenige. Die Zeit drängt.