München. Die wachsende Nachfrage junger Kunden nach kleineren Luxuslimousinen hat Rolls-Royce im vergangenen Jahr den fünften Verkaufsrekord in Folge beschert. 4063 Fahrzeuge hat der zu BMW gehörende britische Traditionshersteller weltweit ausgeliefert – zwölf Prozent mehr als noch 2013. Am besten verkauften sich die teuren Wagen in Nordamerika, dem Nahen Osten und in Europa. Größter Einzelmarkt waren nach wie vor die USA.

In Russland profitierte Rolls-Royce davon, dass viele Kunden ihr Geld lieber für Luxusgegenstände ausgeben, als dem Verfall des Rubel tatenlos zuzusehen, sagte Vorstandschef Torsten Müller-Ötvös. In China, dem größten Pkw-Markt der Welt, wurden dagegen weniger Autos abgesetzt. Grund sei der forcierte Kampf der Regierung gegen die Korruption. „Das haben wir auch gespürt.“ In der Volksrepublik wurde zuletzt jeder fünfte Rolls-Royce verkauft.

Wegen der nachlassenden Dynamik im Pkw-Geschäft stockt Rolls-Royce die Zahl von 22 Handelsbetrieben derzeit nicht auf. Trotz des Rückgangs sei China „nach wie vor ein sehr wichtiger Markt“ für Rolls-Royce, sagte Müller-Ötvös. Viele Autobauer aus der Ober- und Luxusklasse profitieren davon, dass wohlhabende Chinesen Wert auf Statussymbole und kostspielige Sonderausstattungen legen. Trotz zahlreicher Krisen weltweit glaubt Müller-Ötvös, dass 2015 erneut ein gutes Jahr für Rolls-Royce werden wird. Eine konkrete Prognose nannte er nicht. Ergebnisziele, die der Mutterkonzern seiner Marke vorgibt, veröffentlicht Rolls-Royce traditionell nicht.