Mannheim. Der Mannheimer Bau- und Dienstleistungskonzern Bilfinger verkauft große Teile seines Tiefbaugeschäfts. Die Sparte mit einem Umsatz von 650 Millionen Euro und 1900 Beschäftigten geht an den Schweizer Wettbewerber Implenia, teilte Bilfinger mit. Damit kappt der 1880 gegründete Konzern seine Wurzeln. „Der Abschied vom langjährigen Traditionsgeschäft ist uns nicht leicht gefallen. Wir sind sicher, die Division Construction in gute Hände zu geben“, sagte Bilfinger-Chef Herbert Bodner. Die Bilfinger-Aktie legte um 0,8 Prozent zu.

In Zukunft will sich der Konzern stärker auf die gewinnträchtigeren Dienstleistungen rund ums Bauen, etwa das Gebäudemanagement oder das Konzipieren, Modernisieren und Warten von Industrieanlagen und Kraftwerken ausrichten. Die Übernahme lässt sich Implenia unter dem Strich rund 60 Millionen Euro kosten, Bilfinger erwartet einen Veräußerungsgewinn in niedriger zweistelliger Millionenhöhe. Bilfinger steckt in einer tiefen Krise und erwartet nach vier Gewinnwarnungen in diesem Jahr den ersten Jahresverlust seit 1998.