Erst ging es in der zurückliegenden Woche mit den Kursen an den deutschen Börsen bergab, dann bergauf – und am Ende wieder bergab. Verrückte Zeiten – auch für Aktienbesitzer. Gesprächsthema Nummer eins auf dem Parkett: die Rubel-Krise. Muss Russland bald den Staatsbankrott anmelden? Und was würde ein solches Szenario für Westeuropa, für Deutschland bedeuten? Fragen, die nicht so recht zum Weihnachtsfest passen. Denn man ahnt, dass die Antworten wenig besinnlich ausfallen. Schließlich ist Russland längst ein wichtiger Markt für Waren „made in Germany“. Brechen die Kunden in dem Riesenreich weg, weil ihre Währung nichts mehr wert ist, dann würden die Bilanzen vieler deutscher Firmen stark darunter leiden.

Noch regiert an den Börsen die Hoffnung. Frei nach Artikel 3 des Rheinischen Grundgesetzes „Es ist bisher noch immer gut gegangen.“ So ist der Deutsche Aktienindex (DAX) zumindest mit einem kleinen Plus aus der Woche gegangen. Derzeit überwiegen für die Börsianer offensichtlich die realen Vorteile der kräftig gesunkenen Ölpreise. Schließlich sparen Unternehmen und Konsumenten dadurch viel Geld, das für Investitionen und Einkäufe zur Verfügung steht.

Sollte sich die Rubel-Krise allerdings verschärfen, wird der DAX davon nicht verschont bleiben. Darin sind sich die meisten Experten einig. Vielleicht werden zur Karnevalszeit in knapp zwei Monaten viele Anleger beim Blick ins Depot an Artikel 4 des Rheinischen Grundgesetzes denken: „Was fort ist, ist fort.“