Hamburg. Der finnische Wärtsilä-Konzern steht vor der Übernahme des Schiffbauzulieferers L-3 Marine Systems International mit Sitz in Hamburg. Wärtsilä werde das Unternehmen für 285 Millionen Euro von der L-3 Communications Group in New York übernehmen, teilte der Konzern am Dienstag mit. Zuvor müssten noch die Aufsichtsbehörden zustimmen. Damit stärke Wärtsilä seine Position im Bereich Automations- und Elektriksysteme. L-3 MSI beschäftigt rund 1700 Mitarbeiter an 38 Standorten in 14 Ländern und erreicht mit Elektronik- und Navigationssystemen unter verschiedenen Markennamen einen Umsatz von rund 400 Millionen Euro.

„Die Transaktion steht im Einklang mit unserer Wachstumsstrategie, zum führenden Anbieter innovativer Produkte und integrierter Lösungen für den Marinemarkt und für die Öl- und Gasbranche zu werden“, sagte Wärtsilä-Manager Jaakko Eskola. „Das verleiht uns einen ausgeprägten Fokus auf beide Märkte mit einem in der Branche führenden Portfolio, das Lösungen aus beiden Unternehmen enthält.“

Wärtsilä ist einer der weltweit größten Schiffbauzulieferer und neben MAN Diesel & Turbo der führende Hersteller von Viertaktschiffsmotoren. Das Geschäft mit Zweitaktschiffsdieseln verkaufte Wärtsilä im Sommer mehrheitlich an das chinesische Staatsunternehmen China State Shipbuilding Corporation. Im Jahr 2013 erwirtschaftete das finnische Unternehmen mit rund 19.000 Mitarbeitern etwa 4,7 Milliarden Euro Umsatz und 552 Millionen Euro operativen Gewinn (Ebita).

In Hamburg hatte Wärtsilä im Jahr 2006 das Schiffsdesignunternehmen Schiffko übernommen und in den Konzern eingegliedert.