Neugeschäft und Sondereffekte führen Institut aus Verlustzone

Hamburg. Die HSH Nordbank hat die Rückkehr in die schwarzen Zahlen geschafft. Für den Zeitraum von Januar bis Ende September wies das Institut einen Gewinn vor Steuern von 460 Millionen Euro aus. Vor Jahresfrist hatte für die ersten neun Monate noch ein Verlust von 95 Millionen Euro zu Buche gestanden. Als Grund für die Verbesserung nannte das Management am Freitag neben Sondereffekten durch den Garantieschirm der Länder auch geringere Belastungen durch das Schifffahrtsportfolio sowie ein ertragreiches Immobiliengeschäft.

„Wir halten damit Kurs auf unser Ziel und wollen das Geschäftsjahr erstmals seit 2010 mit einem Gewinn abschließen“, sagte Vorstandschef Constantin von Oesterreich. „Wir richten unsere ganze Energie nun auf das laufende EU-Beihilfeverfahren, mit dessen Abschluss wir im ersten Halbjahr 2015 rechnen.“ Bei diesem Verfahren geht es um die Wiederaufstockung der Ländergarantien von sieben auf zehn Milliarden Euro, die bislang erst vorläufig genehmigt sind und neue Auflagen der EU nach sich ziehen könnten. Dabei prüfen die Wettbewerbshüter auch, ob das Geldhaus eine Chance hat, sich langfristig am Markt zu behaupten. Die HSH soll nach dem Willen der EU eine auf den deutschen Markt ausgerichtete Geschäftsbank sein.

Insgesamt kam die HSH dabei in den ersten neun Monaten gut voran: Das Neugeschäft stieg um 43 Prozent auf sieben Milliarden Euro. Es wuchsen vor allem das Immobiliengeschäft und die Sparte für erneuerbare Energien und Infrastrukturprojekte, während das Firmenkundengeschäft schleppend verlief. Gerade Letzteres aber soll wachsen, damit die HSH ihrem Namen als „Bank für Unternehmer“ gerecht werden kann.

Bis Ende September legte das Institut für ausfallgefährdete Schiffskredite deutlich weniger Geld zur Seite als im vergangenen Jahr. Grund war, dass sich die HSH von riskanten Krediten getrennt hat. Ein Sondereffekt im Zusammenhang mit der milliardenschweren Ländergarantie sorgt zudem dafür, dass die Landesbank in der Risikovorsorge einen Ertrag ausweist. Dieses Geld hatte die Landesbank durch Zusatzprämien für die Garantie angespart.

Die Schifffahrt steckt wegen Überkapazitäten, gesunkener Fracht- und Charterraten und des mauen Welthandels im siebten Jahr in der Krise. Inzwischen geht die Branche von einem Dauerzustand aus, auf den sich die Unternehmen einrichten müssten. Ein Anstieg der Transportpreise wird in absehbarer Zeit nicht erwartet. Damit ist auch keine Entlastung bei den Bilanzen der großen Reedereien in Sicht.