Der britische Billigflieger bietet sechs neue Destinationen an. Zahl der Passagiere soll im kommenden Jahr auf 1,3 Millionen steigen. Frequenzen auf einigen EasyJet-Strecken werden jedoch ausgedünnt.

Hamburg. Mehr als 125 Direktflugziele sind bisher im Sommerflugplan 2015 des Hamburger Flugplans vorgesehen – und zu immerhin 100 von ihnen kann man für weniger als 100 Euro (einfache Strecke) abheben. Jetzt verlängert sich die Liste dieser Destinationen um einige Flugziele: Der britische Billigflieger EasyJet kündigt für das kommende Jahr sechs zusätzliche Verbindungen nach Paris-Orly, Bologna, Pisa, Alicante, Heraklion und Thessaloniki an. Nachdem die erst im März eingerichtete EasyJet-Basis in Hamburg Anfang November um einen dritten Jet verstärkt wurde, wollen die Briten ihre Passagierzahlen in der Hansestadt im kommenden Jahr erheblich steigern. „Wir rechnen mit 1,3 Millionen Fluggästen“, sagt EasyJet-Deutschlandchef Thomas Haagensen.

Zum Vergleich: In den zwölf Monaten vor der Eröffnung der neuen Basis im März verzeichnete das Unternehmen hier 626.000 Passagiere. Während es sich bei den beiden seit März in Fuhlsbüttel stationierten Maschinen um Jets vom Typ Airbus A319 für 156 Passagiere handelte, ist das dritte Flugzeug ein A320 mit 180 Sitzen.

Die neue Basis hat die Erwartungen von EasyJet offenbar erfüllt: „Unser Standort am Hamburg Airport überzeugt uns auf ganzer Linie – daher investieren wir erneut in ihn“, sagt Haagensen. „Die Auslastungszahlen sind gut.“ Mit der Stationierung des dritten Jets hat Europas zweitgrößter Billigflieger nach eigenen Angaben auch das Versprechen erfüllt, in der Hansestadt 100 neue Arbeitsplätze zu schaffen. „Die Besatzungen für die drei Flugzeuge sind jetzt komplett in Hamburg angesiedelt“, sagt der Geschäftsführer der Deutschland-Tochter. „Es entspricht unserer Strategie, das Personal an den Basen lokal anzustellen, in diesem Fall mit deutschen Arbeitsverträgen.“

Bisher steuert EasyJet von Hamburg aus 22 Ziele an. „Die Verbindung nach Paris-Orly hätten wir gern schon früher angeboten, aber wir haben erst jetzt die Slots in Orly erhalten“, erklärt Haagensen. „Unsere Kunden in Frankreich haben uns immer wieder nach mehr Strecken in Deutschland gefragt.“ Zwar fliegen auch Air France und Germanwings von Hamburg aus nach Paris, beide steuern aber den größeren Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle an. Für Passagiere, deren Reiseziel am linken Seine-Ufer liege, sei jedoch Orly besonders praktisch, so Haagensen.

Unter den neuen EasyJet-Destinationen zielt vor allem Paris auf Geschäftsreisende ab, deren Anteil an den Passagieren des Billigfliegers in Hamburg bei knapp 20 Prozent liegt. Ebenso wie Orly sind auch die Zielorte Pisa und Bologna von Hamburg aus derzeit nicht mit einem Direktflug erreichbar. Die beiden italienischen Orte seien allerdings nicht nur für Ferienreisende attraktiv, so Haagensen: „In der Region gibt es viele kleinere und mittelgroße Firmen; es handelt sich um einen Wirtschaftsraum, der sehr dynamisch ist.“

Insgesamt ist man bei EasyJet zuversichtlich für die Basis in der Hansestadt: „Es gibt im Ausland viel Interesse an Hamburg.“ Auch Flughafenchef Michael Eggenschwiler zeigte sich erfreut über die jetzt von den Briten angekündigte Ausweitung des Streckennetzes: „EasyJet ist ein wichtiger Partner für Hamburg Airport. Die sechs neuen Verbindungen erhöhen die Vielfalt und Attraktivität des touristischen Streckenangebots ab Hamburg noch weiter.“

Um die Kapazität für die neuen Routen zu schaffen, werden nach Angaben von Haagensen allerdings die Frequenzen auf einigen anderen Hamburger EasyJet-Strecken ausgedünnt. Zudem werden die Kanaren-Zielorte Lanzarote und Fuerteventura im Juli und August nicht bedient.