Frankfurt. Die Bausparkassen sollen auf Drängen der Finanzaufsicht BaFin hoch verzinste Verträge mit Altkunden kündigen. Die Finanzaufsicht fürchte, dass die in Altverträgen garantierten hohen Guthabenzinsen von 3,5 Prozent und mehr die Bausparkassen in Schieflage bringen könnten, berichtet die „Wirtschaftswoche“. Deshalb werbe die BaFin im Bundesfinanzministerium dafür, das Bausparkassengesetz so zu ändern, dass Altsparern künftig leichter gekündigt werden kann – notfalls sogar von der Aufsichtsbehörde selbst. Viele Bausparkunden profitierten aktuell von den hohen Sparzinsen, besorgen sich ihre Kredite aber zu günstigeren Konditionen bei Banken. Das bringt die Bausparkassen unter Druck.

„Es gibt zurzeit keine konkrete Planung, das Bausparkassengesetz zu ändern“, sagte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums. Allerdings stamme das Bausparkassengesetz aus dem Jahr 1991. „Über Anpassungen wird daher laufend nachgedacht, einen konkreten Zeitplan gibt es nicht.“ Dem Bericht zufolge schreckt Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble vor einer solchen „Generalermächtigung“ jedoch zurück. Das Ministerium befürchte, dass dadurch das Vertrauen in den Bausparvertrag Schaden nehme.