Bislang ist das Geschäft mit Lätta, Becel, Rama und Sanella Teil der Lebensmittelsparte von Unilever und trägt mit knapp einem Drittel zu deren Gewinn bei. Tendenz sinkend.

London/Hamburg. Als Reaktion auf die schwächelnde Nachfrage nach Margarine will der Konsumgüterkonzern Unilever sein Geschäft neu bündeln. Die Sparte rund um Backen, Kochen und Brotaufstriche werde in einer eigenen Gesellschaft zusammengefasst, teilte das britisch-niederländische Unternehmen am Donnerstag mit. Ein Verkauf sei indes nicht geplant, sagte Unilever-Finanzchef Jean-Marc Huet. Bislang ist das Geschäft mit Lätta, Becel, Rama und Sanella Teil der Lebensmittelsparte von Unilever und trägt mit knapp einem Drittel zu deren Gewinn bei. Die Abspaltung eröffne die Möglichkeit, radikale Maßnahmen umzusetzen, sofern es erforderlich sein sollte, so Huet. Konkreter wurde er nicht.

Ein Konzernsprecher betonte gegenüber dem Abendblatt, für die Mitarbeiter ergäben sich aus der Umstrukturierung zunächst keine Veränderungen. Arbeitsverträge blieben bestehen, es gehe lediglich darum, den Bereich organisatorisch besser und schlagkräftiger aufzustellen. Betroffen von dem Umbau sind vor allem die Beschäftigten in den deutschen Unilever-Werken in Pratau (Sachsen-Anhalt) und Kleve (Nordrhein-Westfalen). Die Marketingaktivitäten für die Margarinesparte werden hingegen aus der Hamburger Deutschland-Zentrale heraus gesteuert.

„Wir betrachten den geplanten Umbau mit einer gewissen Skepsis“, sagte der Konzernbetriebsratsvorsitzende von Unilever Deutschland, Hermann Soggeberg dem Abendblatt. Anzeichen für einen bevorstehenden Verkauf sehe er im Augenblick zwar nicht. Allerdings dürfe der Bereich unter keinen Umständen wie in der Vergangenheit vernachlässigt werden. „Das Margarinegeschäft gehört zu den Kernbereichen von Unilever, daraus ist der Konzern einmal hervorgegangen“, so der Betriebsratsvorsitzende. Unilever hatte sich in den vergangenen Jahren von zahlreichen bekannten Marken wie Bifi (Salami), Ragu (Nudelsoßen) oder Iglo (Tiefkühlkost) getrennt, weil sie nicht mehr ins Konzept des weltweit tätigen Konzerns passten.