Berlin. Die Deutsche Bahn verklagt Fluggesellschaften weltweit wegen eines Luftfrachtkartells auf Schadenersatz in Milliardenhöhe. Allein beim Landgericht Köln pocht der Staatskonzern auf nahezu 1,8 Milliarden Euro von zehn Fluggesellschaften, darunter die Lufthansa. Außerdem verlangt der Konzern in den USA von sieben weiteren Airlines mindestens weitere 300 Millionen Euro, teilte die Bahn am Montag mit. Die 2006 aufgeflogenen Preisabsprachen hatten bereits in vielen Ländern Strafen der Wettbewerbsbehörden ausgelöst. Für die Lufthansa könnte es nun teuer werden: Sie sei für zehn bis 20 Prozent des Schadens verantwortlich, sagte der Leiter der Bahn-Kartellrechtsabteilung, Christopher Rother.

Mit ihrer Tochter DB Schenker ist die Bahn im weltweit hart umkämpften Luftfrachtverkehr die Nummer zwei. Geschädigt sieht sie sich durch Absprachen der Airlines über Kerosin- und Sicherheitszuschläge. Die EU-Kommission hatte deshalb bereits im November 2010 Strafen von 800 Millionen Euro verhängt. Weltweit kam es zu Geldbußen von 1,5 Milliarden Euro, in den USA auch zu Freiheitsstrafen.