Hamburger Buchhandelskette macht wieder Gewinn – und steht weiterhin zum Verkauf

Düsseldorf. Das florierende Onlinegeschäft und die Zusammenarbeit mit der Sängerin Helene Fischer beflügeln vor dem wichtigen Weihnachtsgeschäft die Parfümerie- und Buchhandelskette Douglas. Firmenchef Henning Kreke sagte am Donnerstag: „Wir wollen weiter wachsen.“ Bücher, Kosmetika und Parfüm stünden weiter ganz oben auf den Wunschzetteln. Deshalb rechne der Konzern in den nächsten Wochen mit guten Geschäften.

Die Hamburger Buchhandelstochter Thalia lobte er ausdrücklich: „Thalia entwickelt sich richtig gut.“ Die Kette, der in der Vergangenheit die erbitterte Konkurrenz durch den Onlinehändler Amazon schwer zu schaffen machte und der Kreke einen Umbau verordnet hatte, verdiene nun Geld. Der E-Reader Tolino finde in Deutschland zudem mittlerweile mehr Leser als das Konkurrenzmodell Amazons. Doch scheint die Zeit Thalias unter dem Douglas-Dach begrenzt: Douglas betreibe eine „aktive Portfoliopolitik“, sagte Kreke mit Blick auf Thalia weiter. Aber es gebe dabei „keine Eile“. Zu Aussagen von Insidern, die australische Investmentbank Macquarie organisiere bereits den Verkaufsprozess, sagte Kreke nur: „Wir arbeiten mit allen möglichen Leuten.“

Die Handelsgruppe befindet sich in einem tiefgreifenden Umbau, nachdem die Gründerfamilie Kreke und der Finanzinvestor Advent das Unternehmen im vergangenen Jahr von der Börse nahmen. Die Süßwarensparte Hussel und der Schmuckhändler Christ wurden an Finanzinvestoren verkauft. Auch der Verkauf der Modekette AppelrathCüpper könnte Medienberichten zufolge nur eine Frage der Zeit sein.

Nicht äußern wollte sich Kreke zu Spekulationen, Douglas könne nach dem Umbau schon im nächsten Jahr an die Börse zurückkehren. Er sagte lediglich, Advent sei „ein Partner auf Zeit“. Wann und in welcher Form er aus dem Unternehmen ausscheide, sei offen.

Im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr 2013/2014 steigerte die Gruppe ihren Nettoumsatz nach vorläufigen, währungsbereinigten Zahlen um rund zwei Prozent auf 3,3 Milliarden Euro, rund ein Zehntel kommt aus dem Onlinegeschäft. Dabei sei die kürzlich erworbene französische Parfümeriekette Nocibé mit weiteren 500 Millionen Euro Umsatz noch nicht berücksichtigt. Auch die Ertragslage habe sich „gut entwickelt“. Zahlen nannte er aber nicht. Als „glückliche Fügung“ bezeichnete Kreke die Zusammenarbeit der Parfümeriekette mit der Sängerin Helene Fischer. Deren nur bei Douglas verkauftes Eau de Parfum „fliegt geradezu aus den Regalen“.