Hamburg. Kleinere Firmen aus der Metropolregion Hamburg sind zuversichtlich für 2015: 28 Prozent der Betriebe erwarten eine positive Wirtschaftsentwicklung, 78 Prozent rechnen mit einer mindestens stabilen Entwicklung. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage der Commerzbank hervor. „Von einer Krise ist hier nichts zu spüren“, sagt Nils Hoffmann, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Gebietsfiliale Hamburg. Befragt wurden Geschäftskunden, also Freiberufler, Handwerker sowie Firmen mit Jahresumsätzen bis 2,5 Millionen Euro. Dabei ist man im Norden optimistischer als im Bundesgebiet, wo 71 Prozent der Betriebe eine Stabilisierung erwarten.

Auch mit der aktuellen Lage sind die Hamburger Firmen zufrieden: 41 Prozent von ihnen geben an, in diesem Jahr habe sich ihr Geschäft „sehr gut“ entwickelt (Bundesgebiet: 37 Prozent), nur 19 Prozent berichten über eine Verschlechterung. In der Studie geht es auch um das Investitionsverhalten. Obwohl 59 Prozent der Befragten noch gar nicht oder kaum im Internet aktiv sind, halten 61 Prozent Investitionen in die IT und das Internetgeschäft für wichtig.

Immerhin 56 Prozent der Freiberufler und Betriebe in der Metropolregion Hamburg finanzieren Investitionen aus dem laufenden Geschäftsbetrieb. „Damit sind sie noch finanzstärker als der Bundesdurchschnitt“, so Hoffmann: Im gesamten Bundesgebiet sind nur 47 Prozent der Befragten in der Lage, Investitionen aus dem laufenden Geschäft zu finanzieren.

Lediglich 15 Prozent der norddeutschen Firmen greifen dafür auf Bankkredite zurück, mehr als die Hälfte der Betriebe nimmt derzeit überhaupt keinen Firmenkredit in Anspruch. Wenn sie allerdings einen beantragen, wird er in mehr als 90 Prozent der Fälle auch genehmigt. „Wir wünschen uns mehr Mut von den Hamburger Gewerbetreibenden“, sagt Hoffmann. Denn viele von ihnen unterschätzten, wie kreditwürdig sie sind. Dies könne dazu führen, dass sie langsamer wachsen, als ihnen möglich wäre, weil sie kreditfinanzierte Investitionen unterlassen.

Als mit Abstand größtes Risiko für die weitere Geschäftsentwicklung nennen die Hamburger Firmen den Fachkräftemangel. 29 Prozent der Befragten gaben diese Antwort, im gesamten Bundesgebiet waren es nur 22 Prozent. Kleinere Betriebe in Großstädten stünden stärker mit Konzernen im Wettbewerb um Personal als außerhalb von Metropolregionen, vermutet die Commerzbank.