Die Zahl der Bekleidungsfachgeschäfte sinkt jährlich um rund 1000 Unternehmen. Nach Angaben des Bundesverbandes des Deutschen Textileinzelhandels (BTE) ist die Zahl der Textilhändler von mehr als 35.000 im Jahr 2000 auf derzeit rund 20.000 gesunken. Das Marktvolumen von Textilien und Bekleidung im Einzelhandel in Deutschland liegt nach Berechnungen des BTE bei fast 60 Milliarden Euro.

Einer der umsatzschwächsten Monate in diesem Jahr war der Oktober. Im Schnitt sanken die Umsätze bei den deutschen Modehändlern im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent. Das hat die Fachzeitschrift „TextilWirtschaft“ in ihrer wöchentlichen repräsentativen Umfrage der Umsatzzahlen ermittelt. Acht von zehn Händlern melden laut dem sogenannten „TW“-Testclub, an dem sich rund 1000 Fachgeschäfte beteiligen, einen Erlösrückgang. Jeder fünfte von 20 Prozent und mehr. Der schwache Oktober lasse einen positiven Jahresabschluss immer unwahrscheinlicher werden, heißt es. Aufgelaufen per Ende Oktober liegt der Jahresumsatz bei minus zwei Prozent.

In kleineren Städten läuft es besser als in Großstädten. So verzeichneten die Händler in Städten mit bis zu 30.000 Einwohnern sogar einen Umsatzzuwachs, Händler mit Standorten in Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern meldeten ein Minus von im Schnitt 20 Prozent.

Die führenden Modehändler in Deutschland haben ihren Marktanteil im vergangenen Jahr weiter gesteigert. Das zeigt das Ranking der größten Textileinzelhändler, das die „TextilWirtschaft“ ermittelt hat. Angeführt wird die Rangliste von der Otto-Group, gefolgt von H&M und C&A. Unternehmen wie KiK, Lidl, Aldi und vor allem Primark haben ihre Umsätze zum Teil erheblich gesteigert.

Mittelständische Boutiquen und Modehäuser verlieren nach Schätzungen von Branchenexperten im Schnitt rund zwei bis drei Prozent Umsatz. Vertikale Modeketten können hingegen vor allem auf Grund ihrer Flächenexpansion leicht zulegen.

Im Internet wurden im vergangenen Jahr laut Berechnungen des BTE rund 20 Prozent mehr Bekleidung und Textilien verkauft als zuvor.