Hamburg. Die Auswirkungen der Ukraine-Krise zwingen eine erste Automarke zum Abschied aus Russland. Die spanische VW-Tochter Seat stellt den Verkauf Anfang kommenden Jahres in dem Land ein. Ein Sprecher begründete dies am Dienstag mit Kursschwankungen beim Rubel und der schwachen Konjunktur, die zu einem starken Absatzrückgang geführt habe. Im vergangenen Jahr lieferte Seat in Russland 3375 Fahrzeuge aus, weniger als ein Prozent des Gesamtabsatzes der Marke.

Auch wenn sich der Absatzverlust für Seat damit in Grenzen hält, wird Russland für den Wolfsburger Konzern immer mehr zu einem Problem. Die Hauptmarke VW hatte die Bänder in ihrem Werk in Kaluga Anfang November zum zweiten Mal binnen weniger Monate vorübergehend angehalten. Zur Begründung hatte Volkswagen auf die schlechte Marktverfassung in Russland verwiesen. Im Oktober war die Pkw-Nachfrage dort um zehn Prozent geschrumpft. In den ersten zehn Monaten belief sich der Rückgang auf 12,7 Prozent. Die Auslieferungen von Volkswagen in Russland sanken in diesem Zeitraum um 13,2 Prozent. Auch Hersteller wie Opel und Ford kämpfen in Russland mit erheblichen Problemen.