Konzern profitiert von gutem Geschäft mit Passagierjets. Militärtransporter A400M macht Probleme. Emirates will sparsameren A380

Toulouse. Licht und Schatten bei Airbus: Trotz rückläufiger Auslieferungen sind die Geschäfte beim Luftfahrt-konzern im Sommer besser gelaufen. Der Betriebsgewinn legte im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent auf 744 Millionen Euro zu, teilte der Boeing-Rivale am Freitag mit. Dazu trugen Passagierflugzeuge von Airbus mit 416 Millionen Euro den Großteil bei. Unterm Strich gab es beim Gewinn wegen Neubewertungen infolge des gestiegenen Dollarkurses zum Euro aber einen Einbruch um 41 Prozent auf 264 Millionen Euro. Der Umsatz blieb mit 13,3 Milliarden Euro nahezu stabil. Die Airbus-Aktie reagierte mit einem Kurssprung. Zeitweise legte das Papier an der Pariser Börse um 3,49 Prozent auf 49,365 Euro zu.

Für das Gesamtjahr sieht Vorstandschef Tom Enders den Konzern auf Kurs. So will die Airbus Group den Umsatz stabil halten und ähnlich viele Verkehrsflugzeuge ausliefern wie im Vorjahr, als 626 neue Maschinen den Weg zu den Kunden fanden. Die Zahl der Neubestellungen lag mit 791 Maschinen schon Ende September deutlich darüber. Das Ziel, in diesem Jahr bis zu zehn Exemplare des Militärtransporters A400M auszuliefern, werde aber immer herausfordernder, sagte Airbus-Finanzchef Harald Wilhelm. Seit Januar haben erst vier Maschinen den Weg zu ihren Käufern gefunden. Der erste Flieger für die Bundeswehr lässt nach seinem Erstflug Mitte Oktober weiter auf sich warten. Der A400M verärgert mit den Verspätungen die Käufer. Der Flugzeugbauer muss nun zusehen, dass er Mehrkosten und mögliche Abbestellungen im Rahmen hält.

Bei den Passagierjets droht Ungemach vom wichtigen Kunden Emirates. Die Golf-Airline drängt Airbus, eine sparsamere Version des weltgrößten Passagierflugzeugs A380 zu bauen. „Die A380 ist ein fabelhaftes Flugzeug, sie muss noch effizienter werden“, sagte Emirates-Präsident Tim Clark und forderte erneut eine sparsamere Version des A380neo. 30 normale A380 will Airbus im Jahr 2014 fertigstellen. Dennoch soll die Produktion ab 2015 so gut ausgelastet sein, dass mit dem Modell erstmals Geld verdient wird – acht Jahre nach der Auslieferung des ersten Jets.

Positives gibt es vom neuen Großraumjet A350. Nach den Europäern hat auch die US-Behörde FAA die Zulassung erteilt. Die erste Maschine soll noch vor Jahresende bei Qatar Airways in den Liniendienst gehen. Ein Jahr später will Airbus die spritsparende Neuauflage des Mittelstreckenjets A320 folgen lassen. Die A320neo-Flieger sind zum Verkaufsschlager geworden. Enders lobte die Fortschritte bei den beiden neuen Fliegern.