Preise steigen im Oktober um 0,8 Prozent. Kaffee und Strom teurer – Öl und Kartoffeln günstiger

Wiesbaden. Billigeres Tanken und Heizen hält die Inflation in Deutschland auf dem niedrigsten Stand seit viereinhalb Jahren. Die Verbraucherpreise stiegen im Oktober um 0,8 Prozent zum Vorjahr, teilte das Statistische Bundesamt mit. Damit verharrt die Inflation den vierten Monat in Folge auf ihrem Jahrestief. „Eine niedrigere Teuerungsrate wurde zuletzt im Februar 2010 mit 0,5 Prozent ermittelt.“ Damals kämpfte die Wirtschaft mit den Folgen der globalen Finanzkrise.

Energie verbilligte sich wegen weltweit fallender Ölpreise um 5,3 Prozent im Vergleich zum Oktober 2013. Leichtes Heizöl kostete 10,8 Prozent und Kraftstoffe wie Benzin 3,5 Prozent weniger. Strom wurde indes 1,8 Prozent teurer. Die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke zogen um 0,9 Prozent an. Allerdings war die Entwicklung unterschiedlich: Deutlich teurer waren neben Molkerei-Produkten (plus 6,5 Prozent) auch Kaffee, Tee und Kakao (plus 6,4), erheblich günstiger hingegen Butter (minus 19,1), Kartoffeln (minus 27,3) und Äpfel (minus 18,4).

Die Verbraucherpreise sind niedriger als es der Europäischen Zentralbank (EZB) lieb sein kann. Sie strebt eine Inflationsrate von knapp zwei Prozent an. Die Wirtschaftsweisen gehen davon aus, dass die Teuerung in diesem Jahr bei 1,0 Prozent und 2015 bei 1,3 Prozent liegen wird. Das stützt den privaten Konsum, da angesichts steigender Löhne die Kaufkraft zunimmt. Um einen für die Wirtschaft schädlichen Preisverfall im Euro-Raum zu verhindern, hat die EZB ihren Leitzins bereits auf das Rekordtief von 0,05 Prozent gesenkt. Außerdem pumpt sie Milliarden an billigem Geld in die Wirtschaft. Bei fallenden Preisen zögern Verbraucher mit Käufen, weil sie erwarten, Produkte bald günstiger zu bekommen. Bei Firmen bricht der Gewinn ein.