Von den insgesamt 517 Absolventen, die ihre neuen Meisterbriefe erhielten, waren jedoch gerade einmal 87 Frauen. Die Zahl der neuen Meister ist im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen.

Hamburg. Wenn sich das Hamburger Handwerk in der Öffentlichkeit präsentiert, dann werden attraktive Frauen im Blaumann oder in der Werkstatt gern in den Mittelpunkt gestellt. Doch in den Betrieben sind Handwerkerinnen als Führungskräfte nach wie vor stark unterrepräsentiert. Von den insgesamt 517 Absolventen, die am Montag im Michel ihre neuen Meisterbriefe erhielten, waren gerade einmal 87 Frauen.

Das sind zwar drei mehr als im Vorjahr, die eindeutige Mehrheit stellen die Meisterinnen jedoch lediglich bei den Friseurinnen, in allen anderen Berufen dominieren mit weitem Abstand die Männer. Dies gilt vor allem für technische Berufe wie Feinwerkmechaniker, Elektrotechniker oder Metallbauer, in denen keine einzige Frau ihren Meisterbrief erwarb (siehe Tabelle).

Insgesamt ist die Zahl der neuen Meister im Vergleich zum Vorjahr leicht um 13 Personen zurückgegangen, nachdem sie sich 2013 noch um 30 erhöht hatte. Kammerpräsident Josef Katzer ermutigte alle Nachwuchskräfte, sich mit dem Meisterbrief selbstständig zu machen oder einen Betrieb zu übernehmen. Das ist dringend nötig, denn in Hamburg suchen in den kommenden zehn Jahren bis zu 5000 Unternehmensinhaber einen Nachfolger.

Erstmals wurden im Michel die sogenannten Goldenen Meisterbriefe an Handwerker vergeben, die bereits vor 50 Jahren ihre Urkunden erwarben. Friseurmeister Gerhard Nasilowski und Klempner- und Installateurmeister Gerhard Reiter nahmen ihre Auszeichnungen stellvertretend für die fast 50 Altmeister entgegen, die in diesem Jahr bereits geehrt wurden.