Hamburg. Die Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) hat ihren Warnstreik beim Bierbrauer Carlsberg Deutschland ausgeweitet. Laut NGG legten am Mittwoch an den Standorten Hamburg und Lübz etwa 200 Beschäftigte die Arbeit nieder. Die Produktion von Marken wie Holsten, Astra, Lübzer oder Carlsberg sei für mehrere Stunden zum Erliegen gekommen, sagte der Leiter des NGG-Bezirks Nord, Herbert Grimberg, dem Abendblatt.

Bei der Holsten-Brauerei versammelten sich etwa 70 Beschäftigte vor dem Eingang an der Holstenstraße. Zudem erschienen Mitarbeiter der Spätschicht nicht zur Arbeit.

Die Tarifgespräche bei Carlsberg sind seit Monaten festgefahren, Verhandlungen am Freitag vergangener Woche blieben ohne Ergebnis. Zum Hintergrund: Anfang September hatte Carlsberg die alte Holsten-Brauerei AG aufgelöst und 133 Mitarbeiter von dort in die Carlsberg Deutschland Markengesellschaft (CDM) wechseln lassen. In der CDM sind auch 90 Mitarbeiter der Mecklenburgischen Brauerei Lübz GmbH gelandet. Da die Markengesellschaft im Gegensatz zu den alten Gesellschaften nicht Mitglied im Arbeitgeberverband ist, stehen laut Gewerkschaft nun die Brauertarife insgesamt zur Disposition.

Laut Carlsberg-Deutschland-Chef Frank Maßen ist der Wechsel der Mitarbeiter in die Markengesellschaft aber nur eine Übergangslösung. Bis Frühjahr kommenden Jahres soll die Produktion in der neuen Carlsberg Supply Company zusammengefasst werden, die dann auch wieder Mitglied im Arbeitgeberverband werden soll.