Zürich. Der fusionswillige Schweizer Baustoffkonzern Holcim hat mehr als 60 Offerten für seine aus kartellrechtlichen Gründen zum Verkauf stehenden Unternehmensteile erhalten. Um von den Wettbewerbsbehörden die Zustimmung für die rund 38 Milliarden Euro schwere Fusion mit dem französischen Konkurrenten Lafarge zu erhalten, wollen die beiden Firmen bis Ende des Jahres oder spätestens Anfang des kommenden Jahres Firmenteile im Wert von rund 3,5 Milliarden Euro verkaufen. Nicht dabei sind die deutschen HeidelbergCement und die mexikanische Cemex : Beide Firmen teilten mit, sie hätten kein Interesse.

Der Zusammenschluss mit Lafarge zum Weltmarktführer soll bis Mitte 2015 unter Dach sein. „Wir sind sehr, sehr positiv“, sagte Holcim-Finanzchef Thomas Aebischer am Montag bei der Vorstellung der Bilanz für die ersten neun Monate. Das Vorhaben wurde in der vergangenen Woche offiziell bei der EU-Kommission angemeldet. Bereits davor habe es „konstruktive Gespräche“ mit der EU gegeben.

Weniger gut läuft das Tagesgeschäft von Holcim, dessen Deutschland-Zentrale in Hamburg sitzt. Der Konzern leidet unter der lahmenden Konjunktur in Europa und schwachen Währungen in Schwellenländern. Der Gewinn für Juli bis September sank verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 4,7 Prozent auf 447 Millionen Franken (370 Millionen Euro), der Umsatz um zwei Prozent auf 5,18 Milliarden Franken.