US-Konzern IBM soll künftig Rechenzentren betreiben. 60 Mitarbeiter in Hamburg betroffen

Hamburg. Die Lufthansa will ihre Rechenzentren an IBM verkaufen und ihre IT-Sparte Systems auflösen. Die Rechenzentren mit derzeit rund 1400 Mitarbeitern würden künftig von dem US-Konzern betrieben, teilte Europas größte Fluggesellschaft mit. In Hamburg/Norderstedt sind 60 Mitarbeiter des Infrastrukturbereichs von Lufthansa Systems betroffen sowie weitere 140 Beschäftigte in einem Servicecenter in Flensburg, sagte die Unternehmenssprecherin Sandra Hammer.

Für die Rechenzentren will die Lufthansa mit IBM einen Service-Vertrag über sieben Jahre schließen und jährlich im Schnitt rund 70 Millionen Euro sparen. „Die Zusammenarbeit mit einem global agierenden und erfolgreichen IT-Konzern wie IBM stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der Konzernunternehmen sowie der Lufthansa Group insgesamt“, sagte Lufthansa-Finanzvorstand Simone Menne, die Aufsichtsratschefin von Lufthansa Systems ist. Das werde die Kosten unmittelbar senken und den Zugriff auf neueste IT-Technologien sichern.

Nach dem aktuellem Verhandlungsstand wolle IBM alle rund 1400 Mitarbeiter des Geschäftsbereichs Infrastruktur übernehmen. Die Standorte Kelsterbach und Budapest sollen erhalten bleiben. Zudem habe IBM zugesagt, auch alle anderen Arbeitsplätze an den übrigen Standorten zu erhalten. So sollen auch die norddeutschen Arbeitsplätze in der Region bestehen bleiben.

Der Umbau drückt aber auf den Gewinn: Eine Summe von rund 240 Millionen Euro vor Steuern werde im laufenden Jahr das Nettoergebnis belasten, nicht aber den operativen Gewinn, hieß es. Den Verkauf der Sparte will die Lufthansa Ende März 2015 abschließen. Der Aufsichtsrat muss noch zustimmen. Die übrigen 2800 Mitarbeiter der Lufthansa Systems AG sollen in zwei eigenständigen Gesellschaften des Konzerns ihre Software- und Beratungsdienstleistungen anbieten.