Wiesbaden. Verbraucher in Deutschland können sich weiter über stabile Preise freuen: Weil Sprit und Heizöl billiger sind als im Vorjahr bleibt die Inflation in Deutschland niedrig. Im September verharrte die jährliche Teuerungsrate wie schon im Juli und August bei 0,8 Prozent und damit auf dem tiefsten Stand seit gut viereinhalb Jahren, teilte das Statistische Bundesamt mit und bestätigte eine erste Schätzung. Eine niedrigere Inflationsrate gab es zuletzt im Februar 2010 mit 0,5 Prozent. Im Vergleich zum Juli blieben die Verbraucherpreise unverändert.

Die Teuerung wird weiterhin vor allem von sinkenden Preisen für Kraftstoffe und Heizöl gebremst: Im Jahresvergleich verbilligten sich leichtes Heizöl um 7,9 Prozent und Kraftstoffe um 4,1 Prozent. Ohne Berücksichtigung der Preise für Mineralölprodukte lag die Teuerungsrate bei 1,2 Prozent. Selbst dieses Niveau ist weit vom Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB) entfernt, die eine jährliche Teuerungsrate von knapp unter zwei Prozent anstrebt. Zuletzt hatte die Inflation in Deutschland im Juli 2013 bei 1,9 Prozent gelegen.

Der EZB bereitet die anhaltend niedrige Inflation in der gesamten Euro-Zone Kopfschmerzen. Sie spricht nur bei Werten knapp unterhalb von zwei Prozent von stabilen Preisen. Um einen für die Wirtschaft schädlichen Preisverfall auf breiter Front zu verhindern, hat sie ihren Leitzins auf das Rekordtief von 0,05 Prozent gesenkt. Außerdem pumpt sie Milliarden an billigem Geld in die Wirtschaft.

Die Bundesregierung erwartet, dass die Inflation niedrig bleiben wird. In diesem Jahr erwartet sie eine durchschnittliche Teuerungsrate von 1,1 Prozent. 2015 soll sie auf 1,6 Prozent steigen. „Deutliche Einkommenssteigerungen führen in Verbindung mit einer moderaten Preisniveauentwicklung zu einer steigenden realen Kaufkraft“, sagt die Regierung voraus.