San Francisco. Der Technologie-Konzern Hewlett-Packard (HP) wird radikal umgebaut. Das Computer- und Drucker-Geschäft werde in einer neuen Gesellschaft gebündelt, getrennt von den zukunftsträchtigeren Bereichen mit Computerservern und Datenspeichern für Firmen sowie sonstige Dienstleistungen, teilte das Unternehmen mit. Beide Teile, die bislang jeweils die Hälfte zum Umsatz und Gewinn beisteuern, sollen an der Börse notiert sein. Investoren hatten einen solchen Schritt schon länger gefordert. Der Schritt ist aber auch eine späte Genugtuung für den deutschen Manager Leo Apotheker. Er hatte diesen Schritt schon 2011 befürwortet, konnte sich damit aber nicht durchsetzen und wurde nach kurzer Zeit an der Spitze von HP wieder vor die Tür gesetzt.

Das Unternehmen wurde 1939 von Bill Hewlett und Dave Packard in einer Garage in Kalifornien gegründet und hat den legendären Ruf des Silicon Valley maßgeblich mitgeprägt. Durch den PC-Boom wurde HP groß. Der Konzern hat noch immer mehr als 300.000 Mitarbeiter und wird im laufenden Jahr einen Umsatz von rund 112 Milliarden Dollar erzielen. Mittlerweile dominieren aber immer mehr mobile Geräte. Spätestens seit der iPad-Einführung von Apple ist der Markt für klassische Computer weggebrochen. In der neuen Welt hat HP – ebenso wie der zum Sanierungsfall gewordene Rivale Dell – zu wenig entgegenzusetzen.

HP betonte, die Entflechtung solle bis zum Ende des Geschäftsjahres 2015 abgeschlossen werden. Die Transaktion sei für die Aktionäre steuerfrei. Sie seien am Ende an beiden Gesellschaften beteiligt. Vergangene Woche hatte bereits eBay die Aufspaltung der Marktplätze vom Zahlungsabwickler PayPal bekannt gegeben. Auch hier hatten sich Investoren lange für eine solche Trennung starkgemacht. Das Argument dahinter: Firmen werden danach oft besser geführt, können gezielter auf die Konkurrenz reagieren und sind nicht so abhängig von Zwängen innerhalb eines großen Konzerns.