Quickborner legen Investitionsprogramm auf. Verhandlungen mit der Stadt

Quickborn. Die schleswig-holsteinische Stromnetzgesellschaft Hansewerk, die bis Dienstag E.on Hanse hieß, will zwischen 2014 und 2016 rund 500 Millionen Euro in Schleswig-Holstein und Hamburg investieren. „Der Name Hansewerk steht für den Wandel vom klassischen Versorger zu einem regional immer stärker verwurzelten Partner der Energiewende“, sagt Vorstandschef Matthias Boxberger. „Mit der Maßnahme entspricht das Unternehmen auch staatlichen Vorgaben zur Trennung von Netzen und Energievertrieb“, so Boxberger. Das Tochterunternehmen des E.on-Konzerns plant unter anderem, seine Energienetze in Norddeutschland zu erweitern und damit den sicheren Betrieb auch bei einem steigendem Anteil an Windstrom zu garantieren.

Für Strom- und Gaskunden ändert sich durch die Umbenennung des Unternehmens in Hansewerk nichts, da dieses Geschäftsfeld im Zuge der Umstrukturierung an das Schwesterunternehmen E.on Vertrieb abgegeben wurde. Noch immer führt Hansewerk laut Vertriebsvorstand Udo Bottländer Gespräche mit dem Senat in Hamburg über den durch einen Bürgerentscheid erzwungenen Verkauf des Gasnetzes an die Stadt.

Im Rahmen der Neuausrichtung hat sich der Mutterkonzern E.on ein weiteres Stück zurückgezogen. Das Unternehmen hält aktuell an seiner Tochter noch 69 Prozent, während die elf schleswig-holsteinischen Landkreise ihren Anteil von 26 auf 31 Prozent aufgestockt haben. Damit prägen sie maßgeblich die Ausrichtung der Unternehmensgruppe, so Boxberger. Zudem ist die Firma offener geworden. Während E.on Hanse laut Dekret vom Mutterkonzern keine Bilanzzahlen bekannt geben durfte, ist dies nun möglich. Laut Finanzvorstand Andreas Fricke arbeiten 2000 Mitarbeiter bei Hansewerk mit einem Umsatz in Höhe von 2,3 Milliarden Euro und einem Ergebnis von 90 Millionen Euro.

Umbenannt wurde unter anderem auch die für die dezentrale Erzeugung zuständige Tochter E.on Hanse Wärme, die jetzt Hansewerk Natur heißt. In Stapelfeld nahe Hamburg errichtet Hansewerk Natur derzeit das größte Blockheizkraftwerk (BHKW) in Norddeutschland. Es soll mehr als 22.000 Haushalte versorgen. Insgesamt investiert das Unternehmen in diesem Jahr 15 Millionen Euro in weitere Anlagen, die Strom und Wärme gleichzeitig erzeugen können. Derzeit betreibt Hansewerk rund 200 Blockheizkraftwerke, darunter auch 50 Anlagen, die mit Biogas betrieben werden.