Zwei größere Übernahmen hat der noch junge Vorstandschef des Hamburger Waggonvermieters VTG, Heiko Fischer, in seinem Managerleben eingeleitet. Da war zum einen Anfang des vergangenen Jahrzehnts die Übernahme der Brambles European Rail Division mit 20.000 Wagen, und jetzt der Kauf der AAE – Ahaus Alstätter Eisenbahn Holding mit 30.000 Waggons. Insgesamt verfügt die VTG nach Abschluss des Geschäfts über 80.000 Waggons.

Dass Fischer einmal über eine so große Zugflotte verfügen dürfte, hat er sich auch nicht träumen lassen, als er noch mit seinem Vater und seinem Bruder an der Modelleisenbahn im Keller des elterlichen Hauses im unterfränkischen Würzburg spielte. Heute fungiere die Modelleisenbahn allerdings nur noch als Staubfänger, sagt Fischer, der mit seiner Frau, einem Sohn und einer Tochter in Blankenese wohnt.

Stattdessen haben ihn echte Güterzüge gefesselt – und die Verschrottung von Dampflokomotiven. Nach dem Studium in den USA und einer Promotion in Wirtschaft in der Heimat verschlug es den Franken in den Norden: Diesmal lockten ihn die Züge von VTG. Erst war er Büroleiter des Vorstands. Vor zehn Jahren wurde Fischer im Alter von nur 36 Jahren zum Vorstandschef ernannt. Seine Freizeit verbringt er gern beim Ballspiel mit seinen Kindern. Wen wundert’s: In seinen Würzburger Zeiten war Fischer Basketballer und spielte zeitweise sogar in der Bundesliga.