Hamburger Sparkasse und Kammer ehren besondere Betriebe. Der undotierte Hamburger Handwerkspreis wird in diesem Jahr zum zweiten Mal vergeben. Sieger wurden bei Onlinevoting ermittelt.

Hamburg. Mit einem Superlativ wirbt Bäckermeister Martin Kastner schon seit Jahren. Der 55-Jährige betreibt in Borgfelde die nach eigenen Angaben kleinste Biobäckerei der Stadt – Rettungsbrot nennt er sein Geschäft. Nun aber kann sich der Einzelkämpfer mit Fug und Recht auch als Handwerker des Jahres bezeichnen. In einer Onlineabstimmung initiiert von der Hamburger Sparkasse und der Handwerkskammer wählten ihn die Teilnehmer zum Sieger des diesjährigen Handwerkspreises, der am Montagabend vor rund 200 Gästen übergeben wurde.

Überzeugen konnte Kastner vor allem mit seinen konsequent biologischen Backwaren höchster Qualität, auf die zuvor auch schon das Magazin „Feinschmecker“ aufmerksam geworden war. Aushängeschild des vor neun Jahren gegründeten Betriebs sind unter anderem seine Sauerteigbrote und -brötchen, aber auch die eigens nach den Wünschen der Kunden entwickelten Franzbrötchen.

Kastners Rettungsbrot hat sich darüber hinaus auch zu einem lebendigen Treffpunkt in dem Stadtteil entwickelt, was an der Begabung des gebürtigen Ruhrpottlers liegt, für jeden seiner Kunden ein freundliches Wort übrig zu haben und sie in dem kleinen Geschäft willkommen zu heißen. „Es sind Handwerker wie Martin Kastner, die einen Kiez lebens- und liebenswert machen“, sagte Haspa-Vorstandssprecher Harald Vogelsang.

Als Betrieb des Jahres wurde am Montag die Altonaer Silber Werkstatt der Galvaniseurmeisterin Maxi Hänsch ausgezeichnet. Die 33-Jährige hat den mehr als 130 alten Traditionsbetrieb von ihrem Vater übernommen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Aufarbeitung und Restaurierung von altem Besteck. Hierbei arbeiten Silberschmiede, Schneidwerkzeugmechaniker und Galvaniseure Hand in Hand. Kunden aus ganz Deutschland schätzen die Kenntnisse der Experten und vertrauen ihnen auch historische Silberschätze an.

Der undotierte Hamburger Handwerkspreis wird in diesem Jahr zum zweiten Mal vergeben. Im Frühjahr hatten die Haspa und die Handwerkskammer öffentlich dazu aufgerufen, Vorschläge einzureichen. Eine Jury besuchte im Anschluss die aussichtsreichsten Kandidaten an ihrem Arbeitsplatz und wählte die Finalisten aus. Die Sieger wurden dann im Rahmen des Onlinevotings ermittelt.