Frankfurt. Passagiere der Lufthansa müssen sich erneut auf Streiks der Piloten einstellen. Trotz mehrerer Verhandlungen in den vergangenen Tagen habe die Pilotengewerkschaft mit dem Management der Lufthansa im Tarifkonflikt keine Einigung erzielen können. „Ab sofort ist deshalb mit weiteren Arbeitskampfmaßnahmen zu rechnen“, kündigte die Vereinigung Cockpit am Donnerstag an. Diese würden einen Tag vorher angekündigt, sagte Cockpit-Vorstand Jörg Handwerg.

Damit droht der Fluggesellschaft der vierte Streik innerhalb weniger Wochen. Die Gewerkschaft begründete das Scheitern der Gespräche damit, dass die Lufthansa nach wie vor einen einheitlichen Tarifvertrag verweigere, der die Übergangsversorgung regele. „Für die Vereinigung Cockpit wurde deutlich, dass das Lufthansa-Management nicht lösungsorientiert handelt, sondern der Konflikt eskaliert, indem es sogar noch weitergehende Verschlechterungen fordert.“ Ein Lufthansa-Sprecher sagte dagegen, die Airline habe in den Gesprächen Kompromissbereitschaft gezeigt und weitere Verhandlungen zu strittigen Fragen angeboten. Deshalb appelliere man an Cockpit, „von weiteren Streikmaßnahmen abzusehen“.

Die 5400 Flugzeugführer kämpfen für die Beibehaltung ihrer betriebsinternen Frührente. Die Lufthansa kündigte den entsprechenden Tarifvertrag Ende 2013. Seinerzeit bereits angestellte Flugzeugführer erhalten bis 2016 unter den alten Bedingungen Frührente. Berufsanfänger hingegen gehen bis zur Einigung auf eine neue Regelung leer aus. Cockpit pocht auf eine Gleichbehandlung von Jung und Alt. Bislang gehen Piloten im Schnitt mit 59 Jahren in die Rente. Die Lufthansa will den Schnitt auf 61 Jahre erhöhen.